Notfallrucksack für Kinder packen: Was muss da alles rein?
In Krisensituationen braucht jedes Familienmitglied seinen eigenen Notfallrucksack. Kinder und Babys haben dabei ganz eigene Bedürfnisse.
Ob Feuer, Überschwemmung oder andere Bedrohungslagen: In Notfällen muss die Wohnung oft innerhalb von Minuten verlassen werden. Dann bleibt meist nicht viel Zeit, um das Nötigste zusammenzupacken. Außerdem fällt es in stressigen Situation ohnehin schwer, einen klaren Kopf zu behalten und nichts zu vergessen. Deshalb raten Experten, stets einen gepackten Notfallrucksack im Haus zu haben.

Was ist ein Notfallrucksack?
Ein Notfallrucksack gehört zu den bedeutendsten Elementen der Krisenvorsorge. Er enthält die wichtigsten Dinge, die man braucht, um einige Tage außer Haus zurechtzukommen, wie etwa Kleidung, Hygieneartikel oder Medikamente. Wird Ihr Haus etwa evakuiert, weil es zu einem Bombenfund oder Chemieunfall kam, müssen vielleicht einige Tage in einer Notunterkunft oder bei Verwandten verbracht werden. Zudem sollten die wichtigsten Dokumente hinein, die für Behörden, Ärzte und andere Institutionen wichtig sein könnten.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) stellt eine Packliste für empfehlenswerte Kleidung, Utensilien und Unterlagen bereit, die in das Notgepäck hinein sollte. Darüber hinaus hängt es natürlich von der individuellen Lebenssituation ab, welche Dinge benötigt werden. Rentner und Singles haben einen anderen Bedarf als junge Familien mit Kindern oder gar Babys. Deshalb können Packlisten immer nur eine grobe Empfehlung geben.
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Notfallrucksack für Kinder: Packliste für den Notfall
Für Familien mit Kindern gelten zunächst einmal dieselben Empfehlungen wie für alle anderen auch: Für jede Person sollte ein Gepäckstück eingeplant werden – nicht mehr! Ein Rucksack ist dabei einem Rollkoffer zu bevorzugen, da so Arme und Hände frei bleiben.
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Neben den üblichen Empfehlungen für Kleidung und Verpflegung sollte der Fluchtrucksack aber auch an die individuellen Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. So dürfen etwa Malsachen, kleine Spiele, Comics oder Ähnliches im Gepäck nicht fehlen, damit in Wartesituationen keine Langeweile aufkommt. Ein Kuscheltier schenkt den Kleinen ein Stück Geborgenheit in unsicheren Situationen. Auch wichtig: Eine SOS-Kapsel oder ein beschrifteter Brustbeutel, der die wichtigsten Informationen zum Kind, wie Name, Anschrift, Allergien oder Krankheiten, enthält.
Folgende Utensilien sind in einem Notfallrucksack für Kinder empfehlenswert:
- Kleidung für drei Tage
- Kopfbedeckung wie Sonnenhut und Mütze, Schal, Handschuhe
- Regenponcho
- Mund-Nasen-Bedeckung für Kinder
- SOS-Kapsel oder Brustbeutel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift, Informationen zu Allergien und Krankheiten (SOS-Kapseln sind im Handel oder Apotheken erhältlich)
- Hygieneartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, Waschlappen, Seife, Taschentücher)
- Handtuch in grellen Farben (um im Notfall auf sich aufmerksam zu machen)
- Schlafsack oder Decke
- Trinkwasser
- Verzehrfähige Lebensmittel, Snacks & Süßigkeiten (z.B. Riegel, Brezeln, Knabberstangen, Trockenobst)
- Kuscheltier
- Malsachen
- Musik & Hörspiele, Spiele, Comics etc.
- Gehörschutz für laute oder unruhige Situationen
- Knicklichter
- evtl. Medikamente
Empfehlungen fürs Notgepäck für Babys und Kleinkinder:
Beim Notfallrucksack für Babys stehen vor allem die richtige Nahrung und genügend Windeln sowie Feuchttücher im Mittelpunkt, um die Grundbedürfnisse von Säuglingen zu stillen. Ein Schnuller spendet Trost und beruhigt. Ein Tragetuch erleichtert den Transport und ist zudem meist platzsparender als eine Babytrage. Folgendes sollte für Babys in den Rucksack:
- Kleidung für drei Tage
- Trinkwasser
- Babynahrung (Milchpulver, Brei etc.)
- Windeln für einige Tage
- Feuchttücher
- Wundschutzcreme
- Schnuller
- Tragetuch
- evtl. Medikamente (z.B. Fiebersaft oder -zäpfchen)
Vor allem bei Babys und Kleinkindern sollten Sie den Notfallrucksack regelmäßig überprüfen, schließlich wachsen Kinder in diesem Alter rasend schnell und die Bedürfnisse ändern sich laufend.
Auch ein längerer Stromausfall gilt inzwischen als mögliches Szenario für Deutschland. Deshalb sollten Sie stets genügend Lebensmittel-Vorräte sowie Trinkwasser im Haus haben. Auch andere Utensilien wie ein Gaskocher dürfen nicht fehlen. Bei Gasflaschen ist jedoch auf die geltenden Vorschriften zur richtigen Lagerung im Haus zu achten.