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Offene Grundrisse: Das Aus für die klassische Küche?

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Ist die Party nun vorbei? Gute Feten finden in der Küche statt. Doch neue Wohnkonzepte lösen die klassischen Raumaufteilungen auf - und die Küche, wie wir sie kennen, stirbt.

Michael Hilgers hat für Ballerina Küchen eine ypsilonförmige Kücheninsel vorgestellt. Die Form macht die Küche flexibel einsetzbar. Foto: Ballerina Küchen
1 / 8Michael Hilgers hat für Ballerina Küchen eine ypsilonförmige Kücheninsel vorgestellt. Die Form macht die Küche flexibel einsetzbar. © Ballerina Küchen
Die Küchenmöbel sollen den Stücken aus dem Wohnzimmer ähneln. Valcucine setzt das am Modell Genius Loci mit flächenbündigen Schubkästen aus Naturstein um. Foto: Valcucine
2 / 8Die Küchenmöbel sollen den Stücken aus dem Wohnzimmer ähneln. Valcucine setzt das am Modell Genius Loci mit flächenbündigen Schubkästen aus Naturstein um. © Valcucine
Offene Regale finden verstärkt Einzug in die Küche. Elemente - wie hier von Ballerina Küchen - schaffen einen Übergang zum Wohnbereich. Foto: Ballerina Küchen
3 / 8Offene Regale finden verstärkt Einzug in die Küche. Elemente - wie hier von Ballerina Küchen - schaffen einen Übergang zum Wohnbereich. © Ballerina Küchen
Die Backöfen der neuen Serie seamless combination von Neff sind flächenbündig - kein Griff und kein Knopf stehen mehr ab. Neff hat die Geräte auf der IMM Cologne präsentiert. Foto: Neff
4 / 8Die Backöfen der neuen Serie seamless combination von Neff sind flächenbündig - kein Griff und kein Knopf stehen mehr ab. Neff hat die Geräte auf der IMM Cologne präsentiert. © Neff
Gemütlicher sitzen in der Essecke: Beliebt sind derzeit gemütliche Sitzbänke und Sessel für den Essbereich. COR präsentiert auf der IMM Cologne die Polsterbank Mell. Foto: COR
5 / 8Gemütlicher sitzen in der Essecke: Beliebt sind derzeit gemütliche Sitzbänke und Sessel für den Essbereich. COR präsentiert auf der IMM Cologne die Polsterbank Mell. © COR
Eine Lösung für kleine Wohnräume oder dort, wo keine große Küche gewünscht ist: Die Schrankkombination PIA von Dizzconcept ist außen TV-Wand oder Bücherregal und aufgeklappt Küchenzeile. Foto: Dizzconcept
6 / 8Eine Lösung für kleine Wohnräume oder dort, wo keine große Küche gewünscht ist: Die Schrankkombination PIA von Dizzconcept ist außen TV-Wand oder Bücherregal und aufgeklappt Küchenzeile. © Dizzconcept
Küchenmöbel oder Schrankwand im Esszimmer? Die Grenzen der Wohnbereiche verschmelzen optisch immer mehr, Scavolini zeigt die Küche Flux Swing auf der Möbelmesse IMM Cologne. Foto: Scavolini
7 / 8Küchenmöbel oder Schrankwand im Esszimmer? Die Grenzen der Wohnbereiche verschmelzen optisch immer mehr, Scavolini zeigt die Küche Flux Swing auf der Möbelmesse IMM Cologne. © Scavolini
Neue Serien von Hausgeräten - wie die IMM-Neuheit StudioLine von Siemens Hausgeräte - sind designorientierter als man es lange kannte. Foto: Siemens Hausgeräte
8 / 8Neue Serien von Hausgeräten - wie die IMM-Neuheit StudioLine von Siemens Hausgeräte - sind designorientierter als man es lange kannte. © Siemens Hausgeräte

Die klassische Küche stirbt. Nahezu in jedem Neubau sind die Grundrisse inzwischen offen - die Küche geht fließend ins Esszimmer über, und dieses geht fließend ins Wohnzimmer über. Es gibt keine trennenden Wände mehr.

Hat die klassische Küche ausgedient?

Das heißt: Es gibt hier auch keine klassischen Küchen mehr, sagt Markus Majerus, Sprecher der Internationalen Möbelmesse IMM Cologne in Köln (noch bis 22. Januar). Und der Trendforscher Frank A. Reinhardt glaubt, dass sich «die typischen Bezeichnungen Wohnzimmer oder Küche irgendwann auflösen».

Aber wie geht es nun weiter? Ist nicht die Küche das Herz der Wohnung? Findet nicht jede gute Fete in der Küche statt? Ist die Party nun vorbei?

Auf keinen Fall! Das Gegenteil trifft zu, sagen Trendexperten wie Majerus. Der offene Grundriss und die daraus resultierende Verschmelzung von Wohnzimmer und Küche zur Wohnküche fördern das Zusammenleben und die Kommunikation. Statt dass sich der Koch hinter Türen und Wänden versteckt, wird das Zubereiten des gemeinsamen Essens zum Event im offenen Wohnbereich. Allerdings verlangt dieses Konzept neue Möbel und neue Geräte. Diese sollten gestalterisch mit den Möbeln in anderen Räumen korrespondieren - am besten sogar aufeinander abgestimmt sein. Statt drei Räume für Essen, Kochen und Wohnen mit drei Möbelsets, richtet man nun einen einzigen Bereich ein. Die Folge: «Im Grunde fragt man sich inzwischen schon, wo genau ist denn nun die Küche?», sagt IMM-Sprecher Majerus. So stark würden Küchenschränke inzwischen aussehen wie klassische Schrankwände aus dem Wohnzimmer.

Vitrinen und Bücherregale: 

Lange Zeit gab es das nicht - jeder Küchenschrank hatte eine blickdichte Tür. Wer will schon die Vorräte sehen? Inzwischen kombinieren viele Hersteller verschiedene Regaltypen im Kochbereich: In offenen Regalen stehen Teller oder auch die Büchersammlung aus dem einstigen Wohnzimmer. Mancher Hersteller geht sogar schon so weit und entwirft zueinander passendes Küchen- und Wohnzimmermobiliar.

Kücheninsel: 

Eine der wichtigsten und beliebtesten Veränderungen in Küchen ist die Kücheninsel. Ihr Anteil am Markt wächst langsam, aber er wächst. Sie findet Platz, wo zuvor Wände standen. Und die Designer suchen neue Ideen dafür: Michael Hilgers hat zum Beispiel für Ballerina Küchen auf der IMM eine ypsilonförmige Insel vorgestellt. Die Form macht sie flexibel einsetzbar.

Bequemere Sitzmöbel: 

Ein großer Trend sind aktuell die von der Branche gehypten gemütlichen Sitzbänke zum Esstisch. «Wir wollen die Gemütlichkeit aus dem Wohnzimmer in den Essbereich kriegen», erklärt Leo Lübke, Inhaber von COR.

Geräte hinter Türen: 

Haushaltsgeräte sind ein Problem. Sie erinnern einfach immer daran, dass hier nun mal die Küche und nicht das Wohnzimmer ist. So mancher Küchenhersteller löst das Problem, indem er Geräte konzipiert, die ein wesentliches Merkmal verlieren: ihren Metallgriff. Die IMM-Neuheit seamless combination von Neff mit integriertem Griff zum Hochkippen ist daher nun flächenbündig. Einen anderen Lösungsansatz bietet die Schrankkombination PIA von Dizzconcept: Die aufklappbare Front hält den Flachbildschirm und bietet sogar ein paar Regalen Platz, dahinter befindet sich eine kleine Küchenzeile.

Geräte werden hübscher: 

Viele Hersteller verändern ihre Geräte auch optisch, damit sie sich besser in den Wohnraum einfügen. So setzen sie zum Beispiel auf verbindende Gestaltungselemente wie abgestimmte Leisten. Stehen die Geräte in der Küchenzeile neben- oder übereinander, wirken sie nun wie eine Einheit.

dpa/tmn

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