Wie oft muss ich bei Hausstauballergie putzen?

Allergiker haben beim Hausputz nicht viel zu lachen. Trotzdem muss die Wohnung sauber gehalten werden. Wie oft sollten Sie bei einer Hausstauballergie putzen?
Sie müssen jedes Mal niesen, wenn Sie im Haus Staub wischen oder reagieren allergisch auf die aufgewirbelten Partikel? Dann achten Sie beim Putzen vielleicht nicht auf die richtigen Techniken, mit denen Sie allergische Reaktionen vermindern können. Wir haben einige Tipps für Sie.
Was ist eine Hausstauballergie?
Mit einer Hausstauballergie ist eine Sensibilisierung und allergische Reaktion gegenüber dem Kot von Hausstaubmilben gemeint. Sie kann Juckreiz, Schnupfen und allergisches Asthma auslösen.
Entgegen geläufiger Meinung ist nicht der Staub an sich, sondern die Milben und deren Ausscheidungen, die sich darin aufhalten können, Schuld an der Allergie. Während Pollenallergiker im Freien leiden müssen, fühlen sich Hausstauballergiker in geschlossenen Räumen unwohl.
Haustauballergie: Wo befinden sich die Milben?
Besonders gut geht es den Milben in feuchten, dunklen und warmen Fleckchen in der Wohnung wie zum Beispiel im Schlafzimmer. Dort verlieren Sie in der Nacht extrem viele Hautschuppen, von denen sich die kleinen Spinnentierchen ernähren. Sie befinden sich in
- Matratzen
- Plüschtieren
- Kissen
- Bettdecken
- Teppichen und
- Polstermöbeln.
Doch nicht nur im Schlafzimmer tummeln sich die ungebetenen Gäste, sondern überall dort, wo Sie sich oft aufhalten. Es kommt also auch die Wohnzimmercouch oder der geliebte Sessel in Frage. Hier haben es die Milben ebenfalls angenehm warm und in den Ritzen der Polstermöbel ist es schön dunkel.
Der Kot setzt sich auf den Möbeln fest und landet von dort aus im Staub – den wirbeln Sie wiederum beim Putzen auf. Da stellt sich jedem Allergiker die Frage: Wie kann ich nun putzen ohne meine Allergie zu verschlimmern? Wie oft ist es nötig oder gar ratsam, den Putzwedel auszupacken?
Passend dazu: Das sind die zehn größten Putz-Mythen.
Sofa & Co: So putzen Sie richtig bei Hausstauballergie
Ganz wichtig beim Putzen oder Saugen mit Hausstauballergie ist, dass Sie einen Mundschutz oder eine Atemmaske tragen. Auf diese Weise vermeiden Sie es noch mehr Hausstaub einzuatmen und so die allergische Reaktion noch zu verstärken.
Zum Putzen bieten sich Ihnen mehrere Möglichkeiten: Ein Staubwedel ist zwar praktisch, um an Spinnweben heranzukommen oder die kleinsten Ecken zu reinigen – jedoch verteilt er den Staub in der Wohnung eher, als dass er ihn entfernt. Sie sollten ihn nur benutzen, wenn sich keine Alternative bietet, um den Schmutz zu entfernen.
Der wichtigste Tipp ist, immer feucht zu wischen. Sie müssen Ihr Tuch nicht komplett durchnässen – es reicht, den Lappen anzufeuchten und sanft über die schmutzigen Oberflächen zu führen. Denn ein trockenes Tuch verteilt ebenso wie der Staubwedel gerne mal kleine Dreckkrümel in der Wohnung. Außerdem verliert er den angesammelten Staub leichter, sobald Sie das Tuch anheben.
Wer noch gründlicher vorgehen will, kann auf den feuchten Lappen ein paar Tropfen Spülmittel geben. Es sorgt für einen antistatischen Effekt. Das heißt, der Staub setzt sich nicht mehr so leicht auf der Oberfläche ab.
Auch das Sofa oder andere Textilien können Sie mit einem feuchten Tuch bearbeiten, solange es nicht zu nass ist. Die Partikel bleiben auf der Oberfläche haften und lassen sich somit leicht entfernen. Hier haben wir noch mehr Tipps für Sie, wie Sie Ihre Wohnung länger sauber halten.
Putzen bei Hausstauballergie: Holen Sie sich Hilfe
Die allerbeste Methode sich beim Putzen gegen Staub in der Wohnung zu schützen, ist, es gar nicht erst selbst zu tun. Holen Sie sich eine Putzhilfe ins Haus, die das Säubern für Sie erledigt und betreten Sie die Räume erste nach zwei Stunden wieder. Dann hatte der aufgewirbelte Staub genug Zeit sich zu legen.
Es ist zwar nicht die preiswerteste Methode, jedoch schonen Sie sich damit selbst und verhindern, dass die Allergie sich verschlimmert. Außerdem stellte ein Studie nicht umsonst fest, dass Putzen nur Spaß macht, wenn andere es für uns erledigen.
Wie oft muss ich bei einer Hausstauballergie putzen?
Das hängt von mehreren Faktoren ab: Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Bodenbelag. Ein glatter Boden wird oft für besonders allergikerfreundlich gehalten - doch lassen Sie sich nicht täuschen: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund und die Gesellschaft für Umwelt und Innenraumanalytik haben bei einer Studie festgestellt, dass die Feinstaubbelastung im Raum bei Bodenbelägen wie Holz oder Laminat höher ist.
Das liegt daran, dass sich der Staub auf glatten Oberflächen leichter aufwirbeln lässt als bei einem Teppich. Dieser bindet den feinen Staub mitsamt Milbenkot bis zum nächsten Saugen. Deshalb kann es reichen, den Teppich einmal in der Woche zu saugen, während Sie bei Laminat und Paket alle zwei bis drei Tage ranmüssen.
Bei Hausstauballergie putzen: Maßnahmen zur Vorbeugung
Damit Sie gar nicht erst so stark mit der Hausstauballergie zu kämpfen haben, sollten Sie präventiv regelmäßig einige Dinge tun, die den Staub in Ihrer Wohnung massiv verringern. Dazu gehören folgende Punkte:
- Frischluft und trockene Luft sind Gift für die Milben – deshalb immer her damit! Lüften Sie täglich mehrere Male gründlich durch (rund 10 Minuten) und versuchen Sie die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig zu halten – aber so, dass es noch angenehm ist. Die perfekte Raumtemperatur fürs Schlafzimmer liegt bei 18 Grad.
- Wechseln Sie mindestens alle zwei Wochen Ihre Bettwäsche und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad. Für Allergiegeplagte gibt es außerdem spezielle milbenundurchlässige Überzüge, die den Tierchen den Weg zu ihrer Nahrungsquelle versperren. Diese sogenannten Encasings gibt es sowohl für Matratzen als auch für die Bettwäsche.
- Jedes Mal, wenn Sie das Bettzeug wechseln, sollten Sie auch die Matratze absaugen. Achten Sie darauf, dass der Staubsauger für Allergiker geeignet ist. Er sollte über einen besonders dichten HEPA-Filter verfügen, der den Milbenkot im Gerät festhält.
- Kleidung und Schuhe sollten Sie nicht im Schlafzimmer wechseln, da Sie sonst zu viele Hautschuppen auf dem Boden verteilen. Das gleiche gilt fürs Haare kämmen.
- Haustiere stellen leider auch ein Risiko für Hausstauballergiker da, weil sie viele Haare in der Wohnung verlieren. Lassen Sie Hund oder Katze deshalb nicht ins Schlafzimmer, sondern richten Sie ihnen an anderen Orten in der Wohnung ein nettes Fleckchen ein.
- Verwenden Sie beim Putzen keine aggressiven oder scharfen Reiniger. Sie sorgen für unnötige Hautirritationen, die Allergiegeplagte nicht brauchen können. Setzen Sie stattdessen lieber auf gesunde Hausmittel wie Essig oder Zitrone.
- Staubfänger wie Deko, Pflanzen oder Plüschtüre sollten Sie aus dem Schlafzimmer verbannen. Für Plüschtüre gibt es übrigens einen guten Trick, mit dem Sie die Milben loswerden: Stecken Sie die Kuschel-Objekte hin und wieder für 24 Stunden ins Tiefkühlfach zum Einfrieren – bei den niedrigen Temperaturen können Sie nämlich nicht überleben.
Um zu überprüfen wie hoch die Milbenbelastung in der Wohnung ist, können Sie sich in der Apotheke einen Milbentest kaufen. Dann wissen Sie immer genau, wo der Staub sich befindet und welche Textilien die Milben besonders mögen.
Lesen Sie hier unseren umfangreichen Haushalts-Ratgeber zu Tipps und Tricks rund ums Putzen.
Von Franziska Kaindl