Richtig lüften im Winter: Wie oft, wie lange? Die wichtigsten Tipps vom Energie-Experten
Richtiges Lüften ist gerade im Winter wichtig, um Schimmelbildung in der Wohnung zu verhindern. Ein Energie-Experte erklärt, worauf Sie achten sollten.
In Zeiten steigender Preise für Gas und Strom wollen viele beim Heizen sparen, um ihren Geldbeutel nicht mehr zu belasten, als ohnehin nötig. Doch wer im Winter zu wenig heizt und vielleicht noch weniger lüftet, um die Raumtemperatur zu halten, spart oft am falschen Ende. Denn: Wird die Luftfeuchtigkeit durch richtiges Heizen und Lüften nicht beseitigt, fördert das die Schimmelbildung an Wänden.
„Trotz steigender Energiepreise ist das Lüften wichtig. Nicht nur um die Feuchtigkeit abzuführen, sondern um auch das CO2 nach draußen zu bringen und frischen Sauerstoff in die Wohnung rein“, weiß auch Diplom-Ingenieur Alexander Waltner, Energieberater und Experte von der Verbraucherzentrale Bayern e.V. Gegenüber IPPEN.MEDIA verrät er seine wichtigsten Tipps, wie Sie durch richtiges Lüften gut durch den Winter kommen.

Richtig Lüften im Winter: Tipps, die Schimmelbildung verhindern
Um Schimmelbildung im Winter zu vermeiden, ist die richtige Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen entscheidend: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Außentemperaturen kommt es leicht zu einem Tauwasser-Ausfall, und das Wasser kondensiert an der Außenwand. Dadurch kann dann Schimmel entstehen. Bei mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit droht Schimmel.
Doch so lange sollten Verbraucher gar nicht warten: „Sobald die relative Luftfeuchte über 50 Prozent steigt, sollte an das Lüften gedacht werden“, rät Waltner. So kann die feuchte Luft rechtzeitig nach außen geleitet werden. Um die Luftfeuchtigkeit zu messen, sind Hygrometer eine gute Investition. Die sind im Handel ab etwa zehn Euro erhältlich.
Und wie funktioniert nun das richtige Lüften? Der Energie-Experte rät, sich an folgende Faustregeln zu halten:
- Während des Lüftens sollte der Heizkörper abgedreht und Fenster sowie Türen komplett geöffnet werden.
- Am besten stellen Sie einen Durchzug durch die gesamte Wohnung her.
- Lieber öfter und kürzer lüften, als nur einmal am Tag sehr lange. So kühlen die Wände nicht zu sehr aus. Ökotest empfiehlt für Räume, in denen man sich aufhält, drei bis vier Mal täglich zu lüften.
Wie lange muss ich im Winter lüften?
Wie lange Sie lüften sollten, hängt laut Waltner auch davon ab, ob Wind geht oder die Luft ruhig ist. „Dreimal am Tag für fünf bis zehn Minuten wäre ein gutes Mittelmaß – je nachdem, wie viele Personen sich in der Wohnung aufhalten“, so der Experte weiter. Ob Sie lang genug gelüftet haben, lässt sich übrigens ganz einfach erkennen: Wenn das Fenster geöffnet wird, dann beschlägt bei kalten Außentemperaturen die Außenscheibe. Sein Tipp: „Das Fenster so lange auflassen, bis das Fenster wieder frei ist.“
Ein Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Bad, Schlafzimmer und anderen Wohnräumen ist übrigens auch, wenn sich von innen Kondenswasser an den Fensterscheiben bildet. Hier helfen jedoch meist einfache Maßnahmen, damit die Scheiben frei bleiben.