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Was tun, wenn es in der Wohnung oder im Haus brennt?

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Dieses Londoner Hochhaus stand am Mittwoch in Flammen.
Dieses Londoner Hochhaus stand am Mittwoch in Flammen. © pixabay

Entzündetes Fett oder der Kurzschluss eines Elektrogerätes - und schon ist ein Brand in der Wohnung verursacht. Doch wie sollten Sie sich im Notfall verhalten?

Der Fall des brennenden Hochhauses in London wirft auch hier in Deutschland große Fragen auf – wie konnte es passieren, dass sich das Feuer so schnell im Gebäude verteilte? Und kann das auch bei uns passieren? Und am wichtigsten: Wie soll ich mich im Notfall verhalten?

Brand in der Wohnung: Was tun?

Ein Feuer in der Wohnung entsteht oft schneller als man denkt: Ein Topf, der unbeachtet auf der Kochplatte steht oder ein unbemerkter Kabelbruch – und schon lodern die Flammen in den eigenen vier Wänden.

In vielen Fällen ist man nicht mal selbst für den Brand verantwortlich, weil zum Beispiel der Nachbar unachtsam seine Zigarette entsorgt hat oder das Gebäude vom Vermieter nicht richtig gesichert wurde. So oder so: Sollte ich sofort aus der Wohnung flüchten oder kann ich noch selber das Feuer löschen?

Wie Silvia Darmstädter, Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbandes, gegenüber dem Stern erklärt, kommt es immer auf den Fall an: Handelt es sich um ein kleineres Feuer im Papierkorb und traut man sich den Umgang mit einem Feuerlöscher zu, ist niemand Ihnen böse, wenn sie das Feuer selbst in den Griff bekommen.

Doch handelt es sich um eine brenzligere Situation sollten sie schnell die Wohnung verlassen und die Feuerwehr alarmieren. Falls sich noch die Möglichkeit ergibt, können auch Nachbarn gewarnt werden.

Wichtig: Vor dem Verlassen der Wohnung sollten Sie so viele Türen wie möglich in Ihrer Bleibe schließen. Denn jede geschlossene Tür behindert die Ausbreitung des Brandes und des Rauches.

Wohin flüchten, wenn es im Treppenhaus brennt?

Wenn Sie in einem oberen Stockwerk eines Mehrparteienhauses leben, bleibt oft nur die Flucht über das Treppenhaus. Doch was ist zu tun, wenn sich auch dort schon die Flammen ausgebreitet haben?

Laut Darmstädter sollten Sie in dieser Situation in der Wohnung bleiben, alle Türen verschließen und die Feuerwehr rufen. Am Fenster können Sie durch Winken und lautes Rufen auf sich aufmerksam machen. Falls Sie die Zeit haben, hilft es die Ritzen der Wohnungstür und anderer Türen mit feuchten Tüchern abzudichten.

Ein Großbrand wie der in London sei "nicht alltäglich" wie Darmstädter bemerkt und Reinhard Ries, Chef der Feuerwehr von Frankfurt am Main, rät im Gespräch mit Spiegel Online den betroffenen Bewohnern, die unterhalb des Brandherdes leben, in ihren Wohnungen zu bleiben, um die Flucht der oberen Bewohner nicht zu behindern. Allerdings könne die Feuerwehr niemanden zwingen in der Wohnung zu bleiben, wenn es keine Rauchentwicklung gibt.

Für die Bewohner der obersten Stockwerke wie in dem Hochhausbrand in London hat er keine guten Nachrichten: "Denen kann man nicht mehr viel raten. Was wir da gesehen haben, ist der blanke Horror. Diese Menschen müssen irgendwie versuchen, ihre Wohnungen zu verlassen, wenn es möglich ist."

In Deutschland gelten Treppenhäuser von Hochhäusern allerdings als relativ brandsicher, da das deutsche Baurecht erhöhte Anforderung stelle, erklärte Thomas Kirstein, Sprecher der Berliner Feuerwehr. Nichtsdestotrotz sollte man immer mit dem kürzesten Fluchtweg, zum Beispiel über die Feuertreppe, vertraut sein.

Brand im Haus: Weitere wichtige Hinweise

Falls sich Ihnen doch die Möglichkeit bieten sollte über das Treppenhaus zu flüchten, sollten Sie dies kriechend auf allen vieren tun, da es am Boden am Kühlsten ist und die Hitze und der Rauch nach oben steigen. Nehmen Sie auf keinen Fall den Aufzug, da er stecken bleiben könnte und Sie dann ersticken.

Ein feuchtes Tuch vor dem Mund hilft ebenfalls, aber nicht auf Dauer. Insgesamt sollten Sie so wenig Rauch wie möglich einatmen, weil er schon nach zwei Minuten tödlich sein kann.

Nicht nur Wohnungsbrände, sondern auch Einbrüche stellen eine Notsituation dar: Hier erfahren Sie wie Sie sich zu verhalten haben und wie Sie schon mit kleinen Tricks Ihre Wohnung sichern können.

Von Franziska Kaindl

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