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Olympische Flagge weitergereicht: Würdiger Abschluss für „vier wunderbare Tage“ in Bad Tölz

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Abschlussfeier der Winterspiele: Viele der über 1000 Athleten, Betreuer und Familienangehörigen waren dazu am Donnerstag noch einmal an den Festplatz an der Tölzer Isarpromenade gekommen.
Abschlussfeier der Winterspiele: Viele der über 1000 Athleten, Betreuer und Familienangehörigen waren dazu am Donnerstag noch einmal an den Festplatz an der Tölzer Isarpromenade gekommen. © Arndt Pröhl

Die Winterspiele der Special Olympics von Bad Tölz sind Geschichte. Zur Abschlussfeier gab‘s noch einmal hohen Besuch. Und der nächste Austragungsort wurde bekannt gegeben.

Bad Tölz – Nur um auch noch mal die sportliche Seite richtig einzuordnen. Die finnische Floorball-Mannschaft putzte nicht nur alle Gegner vom Tölzer Turnhallenboden, sondern zum Schluss auch noch eine Auswahl der „gesunden“ Trainer. Zweiter Bürgermeister Michael Lindmair war hellauf begeistert. „Beeindruckend.“

Feierliche Übergabe der olympischen Fahne. Der Tölzer Bürgermeister Ingo Mehner (re.) übergab sie an Athletensprecher Simon Deuschl, der sie über Soby-Präsident Erwin Horak und Innenminister Joachim Herrmann an Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth weiterreichte
Feierliche Übergabe der olympischen Fahne. Der Tölzer Bürgermeister Ingo Mehner (re.) übergab sie an Athletensprecher Simon Deuschl, der sie über Soby-Präsident Erwin Horak und Innenminister Joachim Herrmann an Erlangens Bürgermeister Jörg Volleth weiterreichte. © Arndt Pröhl

Auch sonst schwärmten nach vier Tagen Winterspielen in Bad Tölz alle Beteiligten von diesen sehr speziellen Winterspielen. 620 Athleten hatten in zehn Sportarten ihr Bestes gegeben. „Ein Miteinander, wie man es sonst im Sport nicht so sieht“, hatte Bürgermeister Ingo Mehner bei den von ihm besuchten Wettkämpfen beobachtet. „Jeder hatte Freude an sich und den anderen.“

Nicht enden wollendes Defilee vor der olympischen Fackel in Bad Tölz

Das war am Donnerstagnachmittag auch bei der Abschlussfeier an der Isarpromenade nochmals gut zu sehen, wo sich die Athleten feierten. ARD-Moderatorin Julia Scharf, die mit einem Riesenbeifall begrüßt wurde, stellte voll Respekt und sehr richtig fest: „Eigentlich müsste ich Euch applaudieren.“

Bevor die Prominenz auf die Bühne gebeten wurde, gab es noch einmal ein nicht enden wollendes Defilee der Athleten vor dem olympischen Feuer. Jeder wollte sich noch einmal mit Eltern oder Betreuer fotografieren lassen. Der breit gebaute Sicherheitsmann, der die Bühne bewachte, kam aus dem Lächeln über die echte und unverfälschte Freude in den Gesichtern vor ihm gar nicht mehr heraus. Kompliment übrigens an die Freundlichkeit der Polizei und Security: Sie haben einen Topjob gemacht. Die eingesetzten Polizeischüler, da waren sich viele Beobachter einig, haben bei den Winterspielen eine ganze Menge gelernt.

Bei den Special Olympics ist der Sieg nicht das Wichtgste

Was lernt man bei Special Olympics? Dass der Sieg manchmal nicht immer das Wichtigste sein muss. Der Lenggrieser Bürgermeister Stefan Klaffenbacher, der am Donnerstag auch dabei war, erzählte, wie beim Langlauf ein Soby-Sportler nach dem Startschuss partout nicht losfahren wollte. Er werde doch gerade gefilmt, ließ er auf Nachfrage wissen. Was zählen da lumpige Sekunden?

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der bei der schmissigen Eingangsmusik der Hohenburger Schlossweps’n fröhlich mitpfiff, warf auf der Bühne einen wohlgefälligen Blick in die Runde, bevor er Tölz – und die Staatsregierung – lobte. Man sei in Bayern gut damit vorangekommen, dass Inklusion im Alltag gelebt werde. „Tölz ist ein gutes Beispiel.“

Bad Tölz kann Sport, Bad Tölz ist Sport.

Soby-Präsident Erwin Horak

Soby-Präsident Erwin Horak, der viel Anerkennung für die Organisation der Spiele durch den Landesverband hatte einstreichen dürfen, wusste genau, wem er nach „vier hervorragenden und wunderbaren Tagen“ Dank sagen musste. Den vielen Vereinen, Schulen, freiwilligen Helfern und den beteiligten Kommunen im Oberland nämlich, die mit Mordsengagement die Spiele erst möglich gemacht hatten. An das Tölzer Stadtoberhaupt gewandt, lobte er: „Bad Tölz kann Sport, Tölz ist Sport.“

Dann ging’s ans Abschiednehmen. Die olympische Fahne wurde eingerollt und von den Soby-Botschaftern Paula Bönte und Ralph Merz auf die Bühne getragen.

Austragungsort der Soby-Sommerspiele 2025 ist Erlangen

Dort hatte dann Joachim Herrmann die ihn sichtlich erfreuende Aufgabe, sie an den Zweiten Bürgermeister von Erlangen, Jörg Volleth, zu überreichen. „Denn Erlangen“, so verriet er dem feiernden Publikum, „ist meine Heimatstadt“. Die mittelfränkische Universitätsstadt ist Ausrichter der Sommerspiele 2025. Man habe sich schon einmal vergeblich beworben, sagte Volleth und dankte, dass man das Vertrauen der „Olympier“ bekommen habe. „Wir werden uns Mühe geben.“

Dann erlosch das olympische Feuer und Ingo Mehner erklärte die Winterspiele von Bad Tölz offiziell „für beendet“.

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Von Christoph Schnitzer

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