Familienvater verbreitet Kinderpornografie: Bewährungsstrafe für Tölzer
Wegen des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie stand ein Tölzer vor Gericht. Er kam mit einer Bewährungsstrafe davon.
Bad Tölz – Ein betroffenes Gesicht machte der Staatsanwalt beim Verlesen einer langen Anklageschrift am Wolfratshauser Amtsgericht. Er warf einem 53-jährigen Tölzer vor, auf seinem Smartphone und auf einem USB-Stick 16 Dateien mit kinderpornografischem Inhalt gespeichert und weitergeleitet zu haben. Zu sehen waren entkleidete Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren und eindeutige Handlungen an erwachsenen Männern.
Aussagen werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gemacht
Rechtsanwalt Jost Hartman-Hilter hatte beantragt, dass sein Mandant und der ermittelnde Polizeibeamte wegen der brisanten Details unter Ausschluss der Öffentlichkeit aussagen dürfen. Richter Helmut Berger und der Staatsanwalt erfüllten ihm diesen Wunsch. Aufgrund einer seit Juli 2021 geltenden Strafrahmenverschärfung für den Besitz und die Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten drohte dem Angeklagten ein Freiheitsentzug von bis zu zehn Jahren.
18-monatige Haftstrafe für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt
Berger verurteilte den Mann schließlich zu einer 18-monatigen Haftstrafe, die er für zwei Jahre zur Bewährung aussetzte. Als Auflage hat der Vater von drei Kindern 2000 Euro an den Kinderschutzbund zu zahlen. Urteilsmildernd wirkte sich aus, dass er keine Vorstrafen hat und sich nun in Therapie befindet.
Berger nannte es „schwer nachvollziehbar“, dass der Tölzer aufgrund von Eheproblemen und beruflichem Stress seit 2015 im Internet nach kinderpornografischen Inhalten suchte und diese verbreitete.
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus der Region rund um Bad Tölz finden Sie auf bei Merkur.de/Bad Tölz.