1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bad Tölz
  4. Benediktbeuern

Ausstellung „Wir wollen nur leben!“ mit Bildern von Gisela Hammer im ZUK eröffnet

Erstellt:

Kommentare

Farbenfroh: Die Stärke und Schönheit afrikanischer Frauen bringt Gisela Hammer in ihren Bildern zum Ausdruck.
Farbenfroh: Die Stärke und Schönheit afrikanischer Frauen bringt Gisela Hammer in ihren Bildern zum Ausdruck. © sn

Das Thema „Afrika“ hat Gisela Hammer seit einer Reise nach Tansania nicht mehr losgelassen. Auf ihren Bildern setzt sie unter anderem die Stärke und Schönheit afrikanischer Frauen in Szene.

Benediktbeuern – Diese Bilder springen den Betrachter förmlich an. Darüber waren sich die über 20 Besucher der am Freitag im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) eröffneten Ausstellung „Wir wollen nur leben!“ einig. Der Aussagekraft der großformatigen Acrylbilder von Gisela Hammer kann sich keiner entziehen. „Die Bilder sind die Interpretation meiner Erlebnisse und Empfindungen“, erklärt die aus Rosenheim stammende Marketingfachfrau, die sich seit 1996 der Malerei verschrieben hat und derzeit bei Ingolstadt und in Mallorca lebt.

Künstlerin Gisela Hammer stellt im ZUK aus

Entdeckt für die Wechselausstellungen im ZUK hat sie dessen ehemaliger Direktor Pater Karl Geißinger, der eines ihrer Werke bei Bekannten zu Gesicht bekam und umgehend anfragte, ob Gisela Hammer im Kloster Benediktbeuern ausstellen würde. Nun ist die Künstlerin erstmals hier – und fasziniert von den räumlichen Gegebenheiten im Maierhof: „Die perfekte Umgebung für meine Bilder!“

Impressionen aus Afrika, krieg in der Ukraine und geflüchteter Eritreer

Drei Themenkreise deckt die Ausstellung ab: Zum einen zeigt Hammer Impressionen aus Afrika, zum anderen eine Serie, die den Schock des Kriegsausbruchs in der Ukraine verarbeitet, und schließlich Bilder, die von der Lektüre des Buchs eines jungen Mannes inspiriert sind, der als 14-Jähriger alleine aus Eritrea geflüchtet ist und letztlich in München Zuflucht gefunden hat.

Thema Afrika hat die Künstlerin nicht losgelassen

„2006 war ich zum ersten Mal in Tansania“, erzählt Hammer. „Das Thema Afrika hat mich seither nicht losgelassen.“ Auf zahlreichen Reisen hat sie unzählige Schnappschüsse gemacht. „Wenn ich um ein Foto bitte, nehmen die meisten automatisch eine typische Fotopose ein. Genau die will ich aber nicht.“ Denn Hammer will die Authentizität des Augenblicks festhalten.

Zuhause versetzt sich die Künstlerin in die Situation der Entstehung zurück

Zuhause kommen alle Fotos ins Archiv. Wenn sie Zeit hat, sucht sie eines aus und lässt sich durch die Betrachtung in die Situation der Entstehung zurückversetzen. „Die Farben, die Gerüche – das kommt alles wieder in meine Erinnerung.“ Dann legt sie das Foto weg und malt ihre Empfindungen. „Diese beiden hier“ sagt sie und weist auf ein wunderbar berührendes Doppelporträt zweier afrikanischer Frauen, die Würde, Stolz und Lebensmut verkörpern, „die gibt es so nicht. Aber darum geht es mir auch gar nicht.“ Sondern darum, die Stärke und Schönheit der afrikanischen Frauen an sich ins Bild zu setzen. „Ohne die Frauen würde das Leben in Afrika komplett zusammenbrechen.“

Mit Serie zum Ukraine-Krieg verarbeitet Hammer ihr Entsetzen über die Geschehnisse dort

Die Serie zum Ukraine-Krieg steht dazu notwendigerweise in krassem inhaltlichen Kontrast. Brennende Häuser, verwundete Menschen vor Kriegsruinen künden von Not und Verzweiflung, aber Momente der Hoffnung gibt es auch, so ein Junge, der sein gerettetes Hündchen an sich drückt. „Mit dieser Serie, die in kürzester Zeit entstanden ist, habe ich das Entsetzen über die Geschehnisse in der Ukraine für mich verarbeitet“, erklärt Hammer. Die Bilder, die Flucht und Vertreibung thematisieren, weisen ebenfalls sowohl Momente der Furcht und Beklemmung wie auch zarte Hoffnungsschimmer auf: Neben halbnackten Menschen, die sich am Feuer wärmen, umgeben von Stacheldraht und Bewachern mit Gewehren, ist da der amerikanische Soldat zu sehen, der ein gerettetes Baby im Arm hält. Am stärksten wirken gleichwohl die Afrika-Bilder. Hier kommt Hammers Intention, ihre inneren Bilder auf die Leinwand bringen zu wollen, wohl am besten zur Geltung.

Weitere Infos: Die Kunstausstellung „Wir wollen nur leben!“ ist noch bis 26. Februar im Flur der ZUK-Erwachsenenbildung (1. Stock des Mittelrisalits im Maierhof) zu sehen und ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Von Sabine Näher

Auch interessant

Kommentare