Benediktbeuern: Bewegender Abschied von Pater Franz Schmid

Das letzte Geleit für den beliebten Ordensbruder und Professor Pater Franz Schmid fand am Samstag in Benediktbeuern statt.
Benediktbeuern – In einer bewegenden Zeremonie haben Weggefährten und weitere Gläubige am Samstag in Benediktbeuern Abschied von Pater Franz Schmid genommen. Zum Requiem war die Basilika nach Corona-Bedingungen voll besetzt. Weitere rund 50 Personen lauschten vor der Kirche im Freien der Lautsprecher-Übertragung des Gottesdienstes. Der gebürtige Österreicher war seit 1985 Pädagogik-Professor an der Katholischen Stiftungshochschule, 1992 wurde er deren Vize-Präsident. Am 7. Februar starb Pater Franz Schmid im Alter von 77 Jahren nach langer schwerer Krankheit im Kloster.
Hauptzelebrant in der Basilika war der Provinzial der deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, Pater Reinhard Gesing. Konzelebranten waren der emeritierte Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, der Provinzial der österreichischen Provinz der Salesianer Don Boscos, Siegfried Kettner, und Klosterdirektor Pater Lothar Bily. Auch zahlreiche Ordensleute aus anderen Ordensgemeinschaften, die bei Pater Schmid an der Katholischen Stiftungshochschule studiert hatten, nahmen an der Messe teil.
Im Requiem kommt Tigerente eine besondere Rolle zu
In seiner Predigt zeichnete Pater Lothar Bily ein lebendiges Bild des Verstorbenen, beschrieb dessen Verbundenheit mit seiner Heimat Niederösterreich und rief den Charakter und die unnachahmliche Art von Pater Schmid in Erinnerung. „Franz war hartnäckig, zielstrebig, verlässlich, er war ein harter Arbeiter nach seinem Motto: ,Die Arbeit muss getan werden, packen wir es an!‘“, sagte Klosterdirektor Bily über seinen Mitbruder. „Er war aber auch geduldig, großmütig, gütig, strahlte souveräne Ruhe und Gelassenheit aus und schuf mit seiner Herzenswärme an seinen Wirkungsorten ein ,salesianisches Klima‘, wie immer wieder bestätigt wurde.“
Dann hielt Pater Bily eine hölzerne Tigerente hoch. Die Tigerente ist eine Figur des Kinderbuchautors Janosch. Auf dessen bekanntes Werk „O wie schön ist Panama!“ hatte sich Pater Schmid in seinen Lehrveranstaltungen immer wieder bezogen. „Die Tigerente spricht von Sehnsucht, von dem Wunsch nach Ferne und Neuem, vom Mut zum Aufbrechen aus dem Gewohnten, von wahrer Freundschaft, aber auch von der Einsicht, dass auch zu Hause manches gut ist“, sagte Bily in seiner Predigt und berichtete: „Als einer seiner ehemaligen Schüler vom Tod seines Professors erfuhr, sagte er ganz spontan: ,Jetzt hat er sein Panama erreicht!‘“
Videobotschaft als „Vermächtnis“
Auch Prof. Birgit Schaufler, die neue Präsidentin der KSH München, würdigte den Verstorbenen in sehr persönlichen Worten. Sie hob seine Verdienste um die Einrichtung hervor, erzählte aber auch von persönlichen Begegnungen mit ihm. Als eine Art „Vermächtnis“ erinnerte sie an eine Videobotschaft von Pater Schmid. Diese nahm er als Teil eines Wochenkalenders zum 50-jährigen Bestehen der Hochschule, das im vergangenen Jahr gefeiert wurde, auf. Unter dem Klang der Benediktusglocke gab die Trauergemeinde dem Sarg des Verstorbenen schließlich das letzte Geleit durch den Arkaden-Innenhof des Klosters zum Friedhof.
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