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Großstall in Bichl kann gebaut werden

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Von: Elena Royer

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Kühe am Futtertisch: Der geplante Großstall in Bichl soll Platz für 400 Tiere bieten.
Kühe am Futtertisch: Der geplante Großstall in Bichl soll Platz für 400 Tiere bieten. Symbo © Symbolfoto: Panthermedia

Für reichlich Diskussionsstoff sorgte in den vergangenen Jahren der Großstall in Bichl, den Andreas Mair („Voglbauer“) errichten will. Der Bichler Gemeinderat stimmte dem Vorhaben nun unter einer Bedingung zu: Das Löschwasser muss ausreichen.

Bichl – Wie berichtet plant der Landwirt einen Stall für insgesamt rund 400 Tiere. Die Bichler Gemeinderäte lehnten das Vorhaben bislang immer ab. Ihr Hauptargument: die schiere Größe des Stalls. Jedoch hat die Gemeinde bei der Genehmigung kein Mitspracherecht, denn das Vorhaben ist privilegiert. Das Landratsamt kann das gemeindliche Einvernehmen ersetzen.

In seiner Sitzung am Dienstagabend beschäftigte sich der Gemeinderat noch einmal mit dem Bauantrag – und stimmte doch zu. Denn was das Gremium bislang neben der Größe des Stalls von der Zustimmung abgehalten hatte, war der mangelnde Brandschutz, da die Wasserleitung zum Gelände am Hochbichlfeld nicht ausreichend ist. Wie Bürgermeister Benedikt Pössenbacher in der Sitzung erklärte, hat der Kreisbrandrat inzwischen zu dem Thema Stellung genommen. Demnach sei für das Objekt eine Löschwassermenge von 96 Kubikmetern Wasser pro Stunde für zwei Stunden nötig. Aus dem Hydranten an der Hofstelle stehen 37 Kubikmeter Löschwasser für den Erstangriff zur Verfügung. Eine stillgelegte Güllegrube, die 150 Kubikmeter Wasser fasst, soll das restliche Wasser liefern. „Die Versorgung mit ausreichend Löschwasser zählt zur Erschließung“, erklärte Pössenbacher. Bevor der Landwirt zu bauen anfangen kann, muss er die geforderte Menge Löschwasser nachweisen. „Es ist grundsätzlich schön, wenn sich jemand so etwas zutraut“, befand der Bürgermeister. „Wir als Gemeinde haben getan, was wir müssen – auch gegenüber unseren Feuerwehrkameraden.“

Diskussion im Gemeinderat

Landwirt Andreas Mair zeigte sich in der Vergangenheit durchaus kompromissbereit und änderte seine Pläne ab. So wurde das Gebäude etwas von der Straße weggerückt, und der Stall soll auch nicht mehr so hoch werden wie anfangs geplant. Damit konnte sich Dritter Bürgermeister Leonhard Peschl abfinden. „Ich sehe kein Problem“, sagte er. Auch Helmut Oppel befand: „Er ist der Gemeinde entgegengekommen.“ Aber: „Ich finde nach wie vor, dass der Stall für viel zu viele Tiere geplant ist, aber da haben wir nichts mitzureden.“ Peschl erkundigte sich noch, bis wann der Landwirt das benötigte Löschwasser bereitstellen muss. „Vor Baubeginn“, antwortete Pössenbacher. Unter der Bedingung, dass das restliche Löschwasser bereitgestellt wird, stimmten die Räte dem Bau des „Wohlfühlstalls“, wie es im Fachjargon heißt, zu. Lediglich Christian Behm stimmte dagegen.

„Es ist schön, wenn ein junger Bursche so was machen will“, erklärte Bürgermeister Benedikt Pössenbacher nach der Sitzung auf Anfrage unserer Zeitung. „Es wurde alles gemacht, was gefordert war. Die Gemeinde kann jetzt nur zustimmen.“ Dass die „große Politik“ solche Vorhaben allerdings zulässt, sei eine andere Sache, so Pössenbacher.

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