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Bad Tölz und Benediktbeuern: Doppelte Leonhardi-Absage

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Von: Daniel Wegscheider

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Die Tölzer Leonhardifahrt fällt auch heuer wieder der Corona-Pandemie zum Opfer. Die Auflagen sind nicht umsetzbar
Die Tölzer Leonhardifahrt fällt auch heuer wieder der Corona-Pandemie zum Opfer. Die Auflagen sind nicht umsetzbar. © GB

Bad Tölz/Benediktbeuern – Viele haben es bereits vermutet, nun ist es bestätigt: Die Leonhardi-Ausschüsse der Stadt Bad Tölz und Gemeinde Benediktbeuern sagen Leonhardifahrten auch heuer ab.

Wie bereits im Jahr 2020 ist auch heuer die Corona-Pandemie dafür verantwortlich. Mit dem Inkrafttreten der 14. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 1. September gibt es auch in diesem Jahr keine rechtliche Möglichkeit, die weithin bekannten Pferdewallfahrten in der Region zu Ehren des Heiligen Leonhard durchzuführen. Zu diesem Entschluss kamen nun die Leonhardi-Ausschüsse der Gemeinde Benediktbeuern und der Stadt Bad Tölz, die jüngst darüber tagten.

„Dazu haben sich die Verantwortlichen im Vorfeld die infektionsschutzrechtliche Einschätzung des Landratsamtes eingeholt“, erklärt Rathaus-Sprecherin Birte Otterbach. Das Landratsamt wiederum hat sich bei der Regierung von Oberbayern informiert. Das Ergebnis der Behörden: Gemäß Paragraph 15 Absatz 1 „sind die Leonhardifahrten in ihrer geplanten, typischen Form untersagt“.

15.000 Zugangskontrollen in Bad Tölz

„Selbst wenn es dieses explizite Verbot nicht geben hätte, wäre auch nur schwer vorstellbar gewesen, wie die rechtlich geforderte 3G-Regelung praktisch hätte umgesetzt werden sollen“, betont Otterbach weiter. So hätte für alle Teilnehmer und Besucher – allein in Bad Tölz würden rund 15.000 Gäste erwartet – sichergestellt werden müssen, das sie geimpft, genesen oder getestet sind. „Dazu müssten Zugangskontrollen erfolgen, um die Impf- und Testnachweise zu kontrollieren.“ Das sei bei den nach außen nicht abgeschirmten Veranstaltungen und den zu erwartenden hohen Besucherzahlen am Wochenende nicht realistisch.

Insoweit habe es für die Stadt Bad Tölz und die Gemeinde Benediktbeuern auch keine Möglichkeit gegeben, eine anderslautende Ermessensentscheidung zu treffen. Beide Bürgermeister bedauern die erneute Absage der Leonhardifahrten sehr.

Mehner: „Erneute Absage trifft uns hart“

Tölz` Bürgermeister Ingo Mehner, sagt: „Außenstehende können wahrscheinlich nur schwer nachvollziehen, was das für die Leonhardifahrer und für die Tölzerinnen und Tölzer bedeutet. Die erneute Absage trifft uns alle hart.“ Dem kann sich der Bürgermeister der Gemeinde Benediktbeuern, Anton Ortlieb, nur mit bedauern anschließen: „Dass eine der wichtigsten Veranstaltungen in der Gemeinde im Jahreslauf jetzt bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagt werden muss, tut uns, besonders auch im Namen der zahlreichen Helfer, Gespanne und Rosserer, sehr leid.“

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