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Gefährlich instabiler Gipfel

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Gefährliche Felsen, schiefes Kreuz: Völlig instabil ist das Gestein der Demelspitze, die deshalb auf unbefristete Zeit gesperrt wurde. Foto: adi Wirth
Gefährliche Felsen, schiefes Kreuz: Völlig instabil ist das Gestein der Demelspitze, die deshalb auf unbefristete Zeit gesperrt wurde. Foto: adi Wirth

Lenggries - Der Gipfel der Demelspitze in Lenggries ist gesperrt, wer sich dort aufhält, spielt mit seinem Leben.

„Der Demelspitz“ ist dicht. Der vor allem bei Kletterern beliebte Berg in Lenggries ist zur tödlichen Gefahr geworden. Tiefe Risse im Gestein lassen befürchten, dass aus dem Gipfelmassiv größere Brocken herausbrechen und herabstürzen - so wie jüngst.

Wie ernst es der Gemeinde mit der Sperrung des Gipfels ist, daran besteht kein Zweifel: Wer gegen die Anordnung verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen. „Es ist ja wieder ein größerer Brocken herausgebrochen, deshalb mussten wir jetzt ganz kurzfristig sperren“, sagt Heidi Kiefersauer. Die Geschäftsführerin der Gemeinde Lenggries hat inzwischen auch das Bayerische Landesamt für Umwelt eingeschaltet. „Die haben einen geologischen Dienst, der im September vorbeischauen wird, um den Gipfel unter die Lupe zu nehmen“, erklärt Kiefersauer. Durch die Granitbrocken ziehen sich tiefe Spalten, die in der jüngsten Vergangenheit noch breiter geworden sind. Bevor die Geologen im September einen Blick auf den Gipfel geworfen haben, wird dieser keinesfalls mehr für Bergsteiger geöffnet.

„Die Schließung ist bis auf Weiteres, es kann durchaus sein, dass wir auch nach der Begehung weiter sperren müssen“, so die Geschäftsführerin. Gerade Bergsteiger, die am als "knackig" bekannten Demelspitz gerne klettern, begeben sich in höchste Gefahr, wenn sie die Sperrbänder und Schilder missachten. Denn die herabstürzenden Brocken können durchaus noch ein Stück weiter rollen. Unterdessen wurden auch alle Wege mit Warnschildern versehen. „Wir haben auch bei alten und neuen Weg zur Reiseralm beschildert, weil dort viele vorbeigehen, die zum Demelspitz unterwegs sind“, sagt Kiefersauer. Die Brauneckbergbahn warnt an Tal- und Bergstation.

Auch Christoph Brenninger von der Bergwacht Lenggries betrachtet die Situation am Demelspitz mit Sorge. „Der Gipfelblock ist gebrochen und nun instabil“, so der Bereitschaftsleiter. Wie lange die Sperrung dauern werde? „Das kann schon morgen vorbei sein, oder noch fünf Jahre dauern“, so seine Einschätzung. Das hänge davon ab, ob und wann die instabilen Felsbrocken abgehen. „Das Problem ist, dass man das Gestein zwar von außen ansehen kann, aber letztlich weiß niemand, wann da etwas passiert.“ Gewarnt wird vor dem Gipfel auch im Alpenvereinsforum.

„Wir haben auch eine Warnung im Internet“, sagt Kiefersauer. Der Weg zum Demelspitz führe zum Glück nicht unterm Gipfel entlang, so dass hier für die Passanten keine Gefahr bestehe. „o es gefährlich wird, stehen Schilder und wir haben auch mit Flatterband abgesperrt“, sagt die Geschäftsführerin.

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