Landtagswahl im Stimmkreis 111: CSU schickt Thomas Holz ins Rennen

Die CSU im Stimmkreis 111 hat ihren Kandidaten für die Landtagswahl nominiert: Der Kochler Bürgermeister Thomas Holz geht im September 2023 ins Rennen.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Das Ergebnis war mehr als klar: Mit gut 97 Prozent der Stimmen wurde Thomas Holz am Donnerstagabend von der CSU zum Direktkandidaten für die Landtagswahl 2023 gewählt. Lediglich zwei der 86 Delegierten aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen Süd stimmten gegen den 46-Jährigen, zwei enthielten sich.
Landtagsabgeordneter Martin Bachhuber ruft CSU zur Geschlossenheit auf
Zuvor hatte Landtagsabgeordneter Martin Bachhuber, der im Oktober angekündigt hatte, bei der Wahl nicht mehr anzutreten, die Delegierten zur Geschlossenheit bei der Unterstützung von Holz aufgerufen. Der habe als Bürgermeister, stellvertretender Landrat und CSU-Kreisvorsitzender bewiesen, „dass er führen und lenken kann“. Bachhuber bescheinigte Holz „Leidenschaft und eine gewisse Hartnäckigkeit“. Er sei jemand, „der aufgeschlossen ist für Neues, aber nicht jedem Zeitgeist hinterher rennt“. Ein starkes Votum sei wichtig, betonte Bachhuber, „denn ein CSU-Kandidat wird von allen gejagt. Daher: Zeigen wir Geschlossenheit, seien wir ein Team, eine Mannschaft.“
Naturschutz und ein verträglicher Tourismus stehen bei Holz auf der Agenda
Holz – zwei Kinder, geschieden, „aber wieder in festen Händen“ – ging in seiner Bewerbungsrede auf einige der Themen ein, die ihn besonders umtreiben. „Ich habe aber kein fertiges Programm bis 2028. Das wollen wir miteinander erarbeiten.“ Wichtig seien ihm Umwelt- und Naturschutz, sagte der 46-Jährige, der vor seiner Wahl zum Bürgermeister 2007 als Rechtsanwalt tätig war. „Unsere einzigartige Kulturlandschaft haben unsere fleißigen Landwirte geschaffen und erhalten sie auch.“ Hier brauche es ein „vernünftiges Miteinander auf Augenhöhe“, sagte Holz.
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Beim Thema Tourismus gehe es darum, den Tagestourismus über eine effektive Besucherlenkung zu kanalisieren. „Wir wollen niemanden aussperren, aber unter dem immer größer werdenden Ansturm der Erholungssuchenden leidet die einheimische Bevölkerung.“ Gern gesehen sind in der Region natürlich Urlauber. „Hier braucht es Anreize für Kommunen und Gastgeber, um Investitionen zu tätigen.“ Wichtig sei, dass es „zu keinem Ausverkauf der Heimat“ kommt. Vielmehr gehe es um einen naturverträglichen Tourismus.
Öffentlicher Nahverkehr: „Das Bild, das die Deutsche Bahn abliefert, ist ein Desaster“
Über das Thema Wolfratshauser Kreisklinik („sie darf nicht zur Debatte stehen“) und die S-Bahn-Verlängerung nach Geretsried („an der darf nicht gerüttelt werden“) kam Holz generell zum Thema Bahn. „Das Bild, das die Deutsche Bahn abliefert, ist ein Desaster“, sagte Holz. Natürlich sei es „gut und richtig“, dass Strecken saniert werden – vor allem nach dem Zugunglück von Burgrain. „Aber dass ein so großer Konzern so schlecht organisiert ist, ist erschreckend.“ Das beginne bei der Kommunikation von Baustellen und ende beim Schienenersatzverkehr. Generell findet Holz den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs „richtig und wichtig“. Über der geplanten Einführung des 49-Euro-Tickets dürfe der ländliche Raum aber nicht vergessen werden. „Denn was nutzt ein attraktives Ticket, wenn nur zweimal am Tag der Bus fährt.“ Für den ÖPNV-Ausbau „müssen ausreichende finanzielle Mittel bei den Kommunen ankommen“.
Thomas Holz: „Wir müssen alles dafür tun, um in Bayern eine Ampel zu verhindern“
Wichtiger Punkt auf Holz’ Liste ist auch das Walchenseekraftwerk, für das 2030 die Genehmigung ausläuft. Es müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, sagte der Kochler. „Aber auch ein Teil der Wertschöpfung muss in der Region bleiben.“ Die Gemeinden würden mit den Belastungen beispielsweise durch Wasserableitungen leben. „Dafür braucht es einen Ausgleich“, sagte Holz.
Sich im Landtag für alle Gemeinden im Stimmkreis einsetzen zu können, wäre für Holz „eine große Herausforderung und besondere Ehre“. Im Wahlkampf erwartet er mit Blick auf die Kandidaten der anderen Parteien „einen heißen Tanz“. Es sei wichtig, dass die CSU ein gutes Ergebnis holt. „Denn wir müssen alles dafür tun, um in Bayern eine Ampel oder eine noch schlimmere Konstellation zu verhindern.“
Schwarzenberger strebt dritte Amtszeit als Bezirksrat an
Eine klare Sache war auch die Nominierung von Bezirkstagskandidat Thomas Schwarzenberger (52). Der Krüner Bürgermeister sitzt seit 2013 in dem Gremium. 84 von 86 Delegierten stimmten für Schwarzenberger, den der Garmischer Kreisvorsitzende Michael Rapp vorgeschlagen hatte.
Der Krüner, zwei Kinder, geschieden, aber wieder in festen Händen, blickte kurz auf die Schwerpunkte seiner Arbeit. Unter anderem ist der Referent für das Freilichtmuseum Glentleiten. Dessen „Entwicklung ist wichtig für beide Landkreise und liegt mir sehr am Herzen“. In ähnlichem Maße gilt das auch für das Zentrum für Trachtengwand in Benediktbeuern und die Schule für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen. Schwarzenberger sitzt im Ausschuss für Kultur, Schulen und Museen sowie im Bezirksausschuss. „Das ist der Entscheiderausschuss“, erklärte er.
Wichtig ist für ihn aber auch der Kontakt zu Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder auch psychiatrischen Angeboten, für die der Bezirk zuständig ist. Es gehe ihm darum, „immer als Ansprechpartner zu Verfügung zu stehen“. Gerade auch mit Blick auf die „explodierenden Zahlen“ im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie gebe es beim Bezirk viel zu tun. „Ich habe mich bislang nicht gescheut, Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Krüner. „Und das würde ich in Ihrem Auftrag gerne auch weiterhin machen.“
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