Anders, als erhofft, aber nicht minder feierlich: Hohenburg entlässt Abiturientinnen

Trotz vieler Unterrichtsausfälle – unter anderem wegen Schnee, Sturm und einer Pandemie – haben sie es geschafft: 44 Hohenburgerinnen bekamen am Freitag ihre Abiturzeugnisse überreicht.
Lenggries – Normalerweise hätte sich die ganze Schule in der Turnhalle des St.-Ursula- Gymnasiums versammelt. Die Elftklässler hätten im Hintergrund den Sekt kaltgestellt. Und die Abschlussrednerinnen hätten vielleicht die Erklärvideos ihrer Lehrer aus Zeiten des Homeschoolings ein wenig aufs Korn genommen. Oder ein paar Sprüche über die Krawatten von Vize-Schulleiter Thomas Gampl geklopft. Corona-bedingt wurde daraus heuer nichts. „Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns das wahrscheinlich alle ein bisschen anders vorgestellt“, sagte Hannah Orterer, die zusammen mit Hannah Müller die Abitur-Ansprache hielt.
Die beiden erinnerten daran, dass dieser „Corona-Jahrgang“ mehr Herausforderungen hat meistern müssen als jene vor ihnen. Vor allem den Unterrichtsausfall in den Monaten vor den Prüfungen empfanden alle als „echtes Problem“. „Alleine hätte es sicher keine von uns geschafft, das hat uns Corona nochmal ganz klar vor Augen geführt“, sagte Orterer mit dankbarem Blick auf die gute Gemeinschaft der Schulfamilie. Und die Pandemie hat noch viel mehr Auswirkungen: Der Traum, die Welt frei zu erkunden, sei zum Beispiel erst einmal in weite Ferne gerückt. „Wir sind uns aber sicher, dass jede hier ihren Weg finden und ihre Träume verwirklichen kann – manchmal eben mit kleiner Verzögerung, sagte Hannah Müller.
Schulleiter nutzt Rede für eine letzte Englisch-Unterrichtseinheit
Um das Thema „Wege“ und ging es auch in der Rede von Christoph Beck. Der Schulleiter nutze seine „letzte Gelegenheit“ für eine kurze Unterrichtseinheit in Englisch und zitierte aus dem Gedicht „The road non taken“ („Der nicht genommene Weg“) von Robert Frost. „Da steht nichts von Bedauern, von Hadern und Zweifeln, ob es denn der richtige Weg war oder vielleicht doch nicht“, sagte Beck und bestärkte seine Schülerinnen darin, Entscheidungen zu treffen – auch, wenn sie sich im Nachhinein vielleicht als falsch herausstellen könnten.
„Be classy and fabulous!“
Elternbeiratsvorsitzende Angela Leister griff ebenfalls aufs Englische zurück. Und zwar auf ein Zitat von Coco Chanel. Die Modedesignerin sagte einst, dass ein Mädchen zwei Eigenschaften braucht: Es sollte Stil beziehungsweise Haltung besitzen – und fabelhaft sein. Und so rief Leister den Mädchen zu: „Be classy and fabulous!“ – trotz oder gerade in Zeiten von Corona.
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