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Lenggrieser Skibus: Landkreis sieht finanzielle Beteiligung skeptisch

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Von: Silke Scheder

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Der Skibus bringt Wintersportfans zum Brettlvergnügen ans Brauneck. © Walther

Der Skibus in Lenggries ist beliebt - und kostet einiges an Geld. Die Liftgemeinschaft am Brauneck hat nun den Landkreis um finanzielle Beteiligung gebeten. Doch der ist skeptisch.

Bad Tölz/Lenggries – Zurückgestellt hat der Kreis-Ausschuss für Umwelt und Infrastruktur in seiner jüngsten Sitzung einen Antrag der Liftgemeinschaft Brauneck-Wegscheid. Geschäftsführer Peter Lorenz hatte den Landkreis um eine Kostenbeteiligung in Höhe von 15 000 Euro gebeten. Mit dem Geld soll das Skibusangebot für die Gäste verbessert und der Betrieb optimiert werden.

„Aus Kostengründen wird der Skibus meist schon vor Ende der Wintersaison eingestellt oder der Service des Busses nur noch begrenzt angeboten“, schreibt Lorenz in einem Brief an Landrat Josef Niedermaier. Die Linie des RVO bringt bislang die Wintersportler zwischen Mitte Dezember und Ende April vom Bahnhof aus zur Bergbahn, zu den Draxl- und Jaudenliften bis nach Wegscheid. Lorenz zufolge trage dieses Angebot dazu bei, das Verkehrsaufkommen im Ort zu verringern. Ferner handle es sich um eine wichtige Dienstleistung an „unseren Skigästen“.

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Pro Saison kostet der Skibus zirka 50 000 Euro. Die Gemeinde Lenggries zahlt laut Lorenz 15 000 Euro, die Hütten und Skischulen beteiligen sich mit etwa 9000 Euro. Die restlichen 26 000 Euro übernimmt die Liftgemeinschaft.

Diese Zahlen beeindruckten Klaus Heilinglechner (FW) wenig. „Ich stelle jetzt dann auch einen Antrag für den Wolfratshauser Stadtbus, wir wollen auch den Verkehr raus haben“, merkte der Wolfratshauser Bürgermeister sarkastisch an. Er erinnerte ebenso wie die Geretsrieder Altbürgermeisterin Cornelia Irmer (FW) daran, dass es sich bei der Liftgemeinschaft um ein Privatunternehmen handle. „Ich kann das nicht mittragen“, sagte Heilinglechner.

Kreis-Kämmerer Ralf Zimmermann hielt dagegen. „Die Bergbahn tut einiges für den Landkreis.“ Man dürfe auch nicht außer Acht lassen, dass der Kreis eine kleine Beteiligung an dieser Gesellschaft halte. Ergo erhalte er auch eine Gewinnausschüttung. Landrat Niedermaier (FW) bezog ebenfalls für die Liftgemeinschaft Position. Jede Alternative zu dem „wahnsinnigen Autoverkehr“ sei willkommen und zähle zu den Zielen des Regionalplans.

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Der Dietramszeller CSU-Kreisrat Michael Häsch hätte kein Problem mit der Kostenbeteiligung – wenn das nicht mit neuen Schulden verbunden sei. Ob im Haushalt für solche freiwilligen Leistungen denn Luft sei, wollte Häsch vom Kreis-Kämmerer wissen. Nein, sagte Zimmermann. „Das könnten wir nur über eine höhere Kreisumlage finanzieren.“

Vize-Landrat Thomas Holz (CSU) glaubte aus der Debatte herauszuhören, dass es vor allem Irritationen gebe, weil der Antrag von der Liftgemeinschaft und nicht von der Gemeinde gestellt worden sei – und erntete für diese Feststellung breite Zustimmung. „Wenn die Gemeinde das gemacht hätte, könnte ich eher damit leben“, sagte Irmer. Der Gaißacher Bürgermeister Stefan Fadinger (CSU) schlug vor, dass die Gemeinde Lenggries erneut einen Antrag stellt und stichhaltig begründet. Der Ausschuss stimmte zu, Niedermaier will demnächst mit Bürgermeister Werner Weindl Kontakt aufnehmen.

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