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Umbau, Rodellift und mehr Kunstschnee

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Von: Melina Staar, Veronika Ahn-Tauchnitz, Alois Ostler

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Der Pächterwechsel auf der Tölzer Hütte am Brauneck ist vollzogen. Unser Bild von der Schlüsselübergabe zeigt (v. li.): Ingo Mehner (Vorsitzender des Skiclubs Bad Tölz), die bisherigen Pächter Hubert und Margit Walther mit ihren Nachfolgern Johanna Matheis und Georg Glaßner sowie Hüttenwart Hans Aiblinger. Die neuen Pächter nehmen an diesem Mittwoch den Betrieb auf. Sie treten in die Fußstapfen des Ehepaars Walther, das die Tölzer Hütte 15 Jahre lang bewirtschaftet hat. © privat

Lenggries – Das Brauneck bildet das Herz des Lenggrieser Tourismus’. Entsprechend interessiert wird dort jede Entwicklung beobachtet. Und es tut sich einiges am Berg.

Hütten-Baustellen

Größere Umbaumaßnahmen laufen derzeit an der Florihütte und an der Bayernhütte. Bei Ersterer wurde bereits im vergangenen Herbst mit den Arbeiten begonnen. Im Mittelpunkt steht dabei die Behebung der Brandschutzmängel. Die Florihütte gehört der Landeshauptstadt München. Pächter ist der Erholungsheim-Verein der Münchner Berufsfeuerwehr. „Die Berufsfeuerwehr wird die Hütte wie auch die Jahre zuvor in erster Linie als Erholungsheim für die Berufsfeuerwehr nutzen. Die Nutzung für die Allgemeinheit wird sicherlich auch wieder gewährleistet sein“, so Vereinsvorstand Jürgen Leimböck auf Anfrage. Etwa drei Monate dürften sich die Arbeiten noch hinziehen. Dann soll die Hütte nach fast zwei Jahren Pause wieder eröffnet werden. Um die Bewirtschaftung kümmern sich dann laut Leimböck wieder Cornelia und Andreas Welzmiller.

„Fleißig am Werkeln“ sind laut dem Lenggrieser Bauamtsleiter Anton Bammer auch die Arbeiter an der seit etwa sechs Jahren geschlossenen Bayernhütte. Die kaufte 2013 Jannik Inselkammer und seiner IVN Immobilien Nürnberg GmbH & Co. KG. Nachdem der Chef der Augustiner-Brauerei Anfang 2014 beim Heli-Skiing tödlich verunglückte, übernahm sie die Edith-HaberlandWagner-Stiftung. Die Stiftung hält knapp über 50 Prozent der Augustiner Bräu Wagner KG und fördert kulturelles und soziales Engagement.

Auch an der Bayernhütte müssen Brandschutzmängel behoben werden. In der Bauausschusssitzung am Montagabend ging es um einige Änderungen zur ursprünglichen Planung. „Es geht um mehrere Kleinigkeiten, nichts Dramatisches“, fasste Bammer zusammen. Beispielsweise soll die Treppe aus dem Gast- und Frühstücksraum heraus in den Flur verlegt werden. Dafür soll dort ein Holzkachelofen entstehen. Neu ist auch, dass die Heizung anders als ursprünglich geplant nicht mit Öl, sondern mit Pellets erfolgen soll. Auch außen sind kleinere Veränderungen vorgesehen. „Ich persönlich glaube, dass das Erscheinungsbild dadurch wesentlich gefälliger und harmonischer wird“, erklärte Bammer.

Zielhanglift

Auch um den Zielhang-Skilift ging es am Montag in der Sitzung. Hier ist vorgesehen, diesen zusätzlich zum normalen Skibetrieb auch als Schlitten- und Rodellift zu betreiben. „Die Schleppspur und der Hang sollen dazu rodelgerecht hergerichtet werden“, so Bammer. Auch die Verlängerung der Betriebszeiten bis 21 Uhr wurde in diesem Zusammenhang beantragt. Es handle sich hier um eine „sinnvolle und attraktive Erweiterung des bestehenden Liftbetriebs“, sagte der Bauamtsleiter. Die Pistenbereiche für Skifahrer und Rodler müssten jedoch deutlich getrennt werden. Auch die Liftstützen brauchen Polster. Der Ausschuss hatte keine Einwände. Der Ausdehnung der Betriebszeit wurde allerdings nur unter der Bedingung zugestimmt, dass eine ausreichende Beleuchtung nachgewiesen werden kann.

Liftanlagen

Der Finstermünz-Sessellift und drei Schlepplifte am Bayern- und Florihang wechselten 2017 den Besitzer. Josef Singhammer verkaufte die Anlagen an die Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH. Der Entscheidung ging eine durchaus eingehende Diskussion voraus. Dass sich die Gesellschaft letztlich für den Kauf aussprach, „war gut so. Es ist wichtig, dass es hier weitergeht“, sagte Landrat Josef Niedermaier jüngst am Rande der Freien-Wähler-Versammlung in Lenggries. Der Landkreis ist Mitgesellschafter der Bergbahn und hält 3,5 Prozent der Anteile. Hauptgesellschafter ist die Familie Schörghuber. Niedermaiers Hoffnung ist nun, dass die Modernisierung der Liftanlagen und der Ausbau der Beschneiung in diesem Bereich des Braunecks nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. Was ihn dabei allerdings schon ärgert, ist, dass es für viele umliegenden Skigebiete öffentliche Zuschüsse gab. „Wir haben nichts bekommen“, weil mit Schörghuber „ein solventer Gesellschafter beteiligt“ sei, so der Landrat. Diese Ungleichbehandlung „hat im Isarwinkel für viel Unmut gesorgt“.

Beschneiung

Die Gesellschafterversammlung der Brauneck-Bergbahn hat dieser Tage den weiteren Ausbau der künstlichen Beschneiung am Lenggrieser Hausberg abgesteckt. Demnach soll in absehbarer Zeit mit dem Einbau der notwendigen Versorgungsleitungen begonnen werden. „Wir wollen das nächstes Jahr über die Bühne bringen“, sagt Bergbahn-Geschäftsführer Peter Lorenz auf Nachfrage unserer Zeitung. Zunächst müsse das Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Das werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Danach werde man sich überlegen, „ob man den einen oder anderen Lift erneuert“. Laut Lorenz wollen die Gesellschafter, „dass wir hier einiges modernisieren“. Es gebe erste Planungen für die Erneuerung der Schlepplifte am Bayern- und Florihang sowie für den Sessellift am Finstermünzhang. Peter Lorenz verwies darauf, dass hier zunächst noch Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern zu führen seien. Erst dann könne man über den Zeitplan der notwendigen Baumaßnahmen sprechen.

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