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Unsicherheit bei Isarwinkler Freizeitbetrieben

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Von: Franziska Seliger

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Das Tandemfliegen wird bei der Gleitschirm-Flugschule von Sepp Strobl noch nicht so stark nachgefragt.
Das Tandemfliegen wird bei der Gleitschirm-Flugschule von Sepp Strobl noch nicht so stark nachgefragt. © KN

Wie fast alle Freizeitanbieter wurde auch die „Freizeitarena Brauneck“ von Corona hart getroffen. Mitte März mussten die über 20 Mitgliedsbetriebe schließen, die Oster- und Pfingstsaison entfiel komplett. Nach und nach dürfen sie nun wieder öffnen. Die Erfahrungen zum Neustart sind unterschiedlich. Und im Hintergrund schwelt die Angst vor dem, was kommt.

Lenggries – Recht zufrieden mit dem Neustart sind laut Gabi Daffner, der Zweiten Vorsitzenden des Vereins „Freizeitarena Brauneck“ die Anbieter der Ferienwohnungen. Seit die Beherbergung von Gästen wieder erlaubt ist, laufe es sehr gut. Allerdings sei der Mehraufwand für die Vermieter enorm, sagt Daffner, die selbst eine Wohnung an Gäste vermietet; unter anderem, weil die Vermieter sicherstellen müssten, dass keine Urlauber aus Corona-Hotspots anreisen. Aber auch wegen der strengen Hygiene-Vorschriften. Auch die Kosten hätten sich für sie – etwa durch eine zusätzliche Reinigungskraft – in etwa verdoppelt. Und wenn Gäste wegen eines akuten Corona-Ausbruchs in ihrem Landkreis kurzfristig nicht anreisen dürften, „bleiben wir auf unseren Kosten sitzen“. Da die Hauptsaison bereits seit einiger Zeit ausgebucht sei und trotzdem die Anfragen – fast ausschließlich aus Deutschland – kein Ende nehmen, seien die Vermieter von Ferienwohnungen in der „Freizeitarena“ aber zuversichtlich, dass es trotz des verzögerten Saisonstartes noch ein guter Sommer werden könnte. Vielversprechend verlief auch der verspätete Saisonstart auf dem Wohnmobilplatz „Bergcamping“: Mittlerweile sei die Anlage inklusive des Sanitärbereichs wieder komplett geöffnet, sagt Daffner. Nur im Juli und September seien noch einzelne Plätze zu haben. Für August sei der Campingplatz ausgebucht.

Campingplatz für August schon ausgebucht 

Auch die Betriebe, die Spaß und Action im Urlaub versprechen, dürfen wieder loslegen: Seit 1. Juni habe etwa das Unternehmen „Montevia“ – je nach Buchungssituation – wieder täglich geöffnet. Wie Daffner sagt, können aktuell Gruppen bis zu zehn Personen Rafting-, Kanu- oder Canyoning-Touren unternehmen. Im Laden gelten zwar Abstands- und Hygiene-Regeln. Auf den Touren selbst gäbe es für die Teilnehmer aber kaum Einschränkungen.

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Im Bikepark von Tom Senftinger sei der Andrang gleich bei der Öffnung Mitte Mai groß gewesen, sagt Daffner. Das Unternehmen habe als einer der ersten Freizeitanbieter öffnen dürfen und habe von den damals noch geltenden Reisebeschränkungen profitiert. Auch der Betrieb der Gleitschirm-Flugschule „Adventure Sport“, laufe wieder weitestgehend normal, sagt Daffner. Die Flug-Ausbildung könne wieder uneingeschränkt stattfinden. Das Tandenfliegen werde aber noch nicht so gut angenommen. Chef Sepp Strobl vermutet, dass die dabei unvermeidbare Nähe zum Piloten viele Freizeitabenteurer noch abschreckt.

Im Bikepark Lenggries verlief der Start in die Sommersaison hingegen gut

Das Unternehmen „Trail Xperience“ darf laut Daffner seine (E-)Mountainbike Fahrtechnik- und Kinder-Kurse seit Mitte Juni wieder in normaler Gruppengröße von bis zu acht Personen anbieten, sagt Daffner. „Aber es läuft zögerlich an.“ Hier sei zu merken, dass die Gesellschaft zweigeteilt sei: In diejenigen, die jetzt einfach raus müssen und in die anderen, die lieber noch vorsichtig sind. Nur auf Anfrage öffne derzeit der Hochseilgarten am Fuße des Braunecks. „Der Aufwand ist zu groß für die Zahl der Menschen, die rein dürfen“, erläutert Daffner. Auch beim neuesten Mitglied der „Freizeitarena Brauneck“, der Bergschule „Bergwege“, startet laut Daffner nun das Sommergeschäft. Zwei Kurse im Schnupperklettern hätten schon stattgefunden. Kletterkurse würden jeden Freitag und Samstag auf Anfrage angeboten. Im Angebot seien auch geführte Bergtouren.

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„Bis jetzt“, sagt Daffner, seien die Betrieb der „Freizeitarena“ ganz gut durch die Krise gekommen. Doch ob sie alle auch wirtschaftlich überleben werden, sei nicht klar. Vieles werde vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und von möglichen neuen Auflagen und Einschränkungen abhängen. Auch davon, ob es etwa lokale Ausbrüche in der Region geben wird, was zu neuen Betriebsschließungen führen könnte.

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