Ordinariat: „Kein Seelsorgezentrum, und Missionare der Heiligen Familie wollen nicht mehr nach Reutberg kommen“

Vor gut sechs Wochen fiel in Rom die Entscheidung, das Kloster Reutberg zu erhalten und die von Kardinal Reinhard Marx angeordnete Auflösung des Schwesternkonvents zu verhindern. Der Tölzer Kurier hat beim Ordinariat nachgefragt, was sich in den vergangenen Wochen getan hat.
Sachsenkam - Vor gut sechs Wochen fiel in Rom die Entscheidung, das Kloster Reutberg zu erhalten und die von Kardinal Reinhard Marx angeordnete Auflösung des Schwesternkonvents zu verhindern. Der Tölzer Kurier hat beim Ordinariat nachgefragt, was sich in den vergangenen Wochen getan hat und ob es ein Gespräch vor Ort mit den neuen Verantwortlichen sowie eine Annäherung gegeben hat.
Ordinariats-Sprecher Bernhard Kellner sagt, „dass wir mit jedem reden und dialogbereit sind“. Aber, so schränkt er noch im selben Satz ein, es gelte, was schon vor einem Monat angekündigt worden sei: Das Ordinariat sei von der „180-Grad-Wendung Roms wie vor den Kopf gestoßen“. Das Kloster Reutberg sei bisher ein Kloster bischöflichen Rechts gewesen, und sei nun „ein Kloster päpstlichen Rechts. Wir sind also nicht mehr zuständig.“
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In der Konsequenz werde die Erdiözese also kein Seelsorgezentrum in Reutberg errichten. Dafür werde man einen anderen „geeigneten Ort“ suchen, „wo wir zuständig sind“. Die Missionare der Heiligen Familie, die eigentlich nach Reutberg kommen sollten, wollen laut Kellner „nicht mehr nach Reutberg kommen“.
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Kellner bestätigt, dass es nach Bekanntwerden der Entscheidung Roms am 3. November ein Gespräch in Reutberg gegeben habe, an dem Ordinariatsdirektorin Gabriele Rüttiger und Prälat Lorenz Kastenhofer teilgenommen haben. Zu dem Termin sei es auf Wunsch der von Rom eingesetzten Apostolischen Kommissarin Schwester Benedicta Tschugg gekommen. Auch der Sachsenkamer Bürgermeister sei dabei gewesen.
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Bei dem Treffen seien, so der Sprecher des Erzbistums, „nur Themen der Übergabe besprochen worden, sonst nichts“. Die neue Klosterleiterin habe bei der Gelegenheit für den 24. November eine Einladung an den Kardinal für einen Versöhnungsgottesdienst ausgesprochen. Den habe man, so Kellner, aber absagen müssen, „weil an dem Tag das Korbiniansfest in Freising gefeiert wurde“.