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Feuer zerstört Hütten am Kochelsee: Polizei hat erste Vermutungen zur Brandursache

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Von: Andreas Steppan, Felicitas Bogner

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Am Kochelsee sind am Samstag drei Bootshütten niedergebrannt.
Am Kochelsee sind am Samstag drei Bootshütten niedergebrannt. © Feuerwehr Kochel am See

Am Kochelsee bei Schlehdorf wurden drei malerische Bootshütten ein Raub der Flammen. Die Polizei hat nun erste vorläufige Erkenntnisse zur Brandursache.

Update vom 4. April, 19 Uhr:

Am Kochelsee bei Schlehdorf wurden am 26. März drei malerische Bootshütten ein Raub der Flammen. Wie berichtet, ermittelt die Kriminalpolizei Weilheim zur Brandursache. Auf Nachfrage gibt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd bekannt, dass man nicht von vorsätzlicher Brandstiftung ausgehe.

„Wahrscheinlich entstand der Brand durch einen technischen Defekt oder fahrlässige Brandstiftung.“ Letzteres könne beispielsweise bei der Trockenheit Ende März durch Glasscherben im Gras oder nicht ordnungsgemäß ausgedrückte Zigaretten passieren.

„Allerdings laufen die Ermittlungen noch, und daher kann aktuell nichts Konkreteres gesagt werden“, so der Pressesprecher. 

Update vom 28. März, 19 Uhr: Wie berichtet sind malerischen Bootshütten im Kochelsee bei Schlehdorf am Wochenende niedergebrannt. Auf Nachfrage unserer Zeitung gibt die Polizei bekannt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erkenntnisse zur Brandursache gibt. Dies könne auch noch eine ganze Weile dauern, sagt Alexander Huber von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.

Seit Samstag ermittelt die Kriminalpolizei Weilheim dazu. „Die Ermittlungen zu Brandursachen erfolgen nach dem Ausschlussprinzip. Sprich, es werden mögliche Ursachen ins Visier genommen, um sie dann in Folge diverser Untersuchungen definitiv auszuschließen – oder eben nicht“, erklärt Huber.

Brand der Bootshütten am Kochelsee: Ermittlungen dauern an

Stefan Jocher, Bürgermeister von Schlehdorf, ist erschüttert. „Es ist ein erheblicher Verlust für das Ortsbild der Gemeinde“, sagt er. Bemerkt habe er den Brand, als er bei sich zu Hause aus dem Fenster gesehen habe. „Da ist plötzlich eine große Rauchsäule überm See gewesen“, berichtet er. Sofort sei er losgefahren, „aber man konnte ja nichts mehr machen“.

Die Hütten waren ein beliebtes Postenkarten- und Fotomotiv. Gibt man bei Internet-Fotoplattform Instagram das Schlagwort „Schlehdorf“ ein, jagt ein Bild mit dem Hüttenmotiv das nächste. „Die Hütten gibt es ja auch schon ewig. Ich gehe davon aus, dass sie unmittelbar nach dem Krieg errichtet worden sind“, mutmaßt Jocher.

Hütten waren Wahrzeichen von Schlehdorf und beliebtes Fotomotiv

Wesentlich schlimmer trifft der Brand aber die Eigentümer. Die drei Hütten würden zehn Privatpersonen gehören, welche dort ihre insgesamt zehn Boote lagerten, sagt Jocher. Wie berichtet, sind die in den Hüten befindlichen Ruder- und Segelboote nicht mehr zu retten gewesen. Ersten Schätzungen zufolge entstand insgesamt ein Schaden im sechsstelligen Bereich.

Feuer am Kochelsee: Bootshütten waren nicht brandschutzversichert

„Es war ja auch nicht versichert“, sagt der Bürgermeister. Denn: „Wer versichert eine Hütte auf dem Wasser schon gegen Feuer?“ Ob die Eigentümer die Hütten neu errichten werden, wisse er nicht. „Ein Wiederaufbau wäre natürlich sehr schön, und die Gemeinde würden mit ihren Mitteln das Vorhaben auch unterstützen“, meint er.

„Allerdings können wir finanziell nicht helfen, da Kommunen keine privaten Bauvorhaben mit Geldern unterstützen dürfen“, erklärt der Rathauschef.
„Es würde also sehr teuer werden, die Hütten wieder aufzubauen. Es ist bis auf das Fundament schließlich alles zerstört.“ Das Fundament hingegen sei aus Beton im See errichtet, weiß Jocher.

Ursprünglicher Artikel vom 27. März:
Schlehdorf – Der Kontrast könnte kaum größer sein: Vor idyllischer Kulisse bot sich am Samstag im Gemeindebereich Schlehdorf ein Bild der Zerstörung. Drei malerisch am Kochelseeufer gelegene Bootshütten sind dort vollständig niedergebrannt. Auch von den darin befindlichen Ruder- und Segelbooten war nichts mehr zu retten, wie die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mitteilt.

Feuer am Kochelsee: Hohe Rauchsäule weithin sichtbar

Die Feuerwehr Kochel am See, die – ebenso wie die Feuerwehr Schlehdorf – mit mehreren Fahrzeugen anrückte, schildert den Einsatz auf ihrer Facebook-Seite. Der Alarm sei um 14.07 Uhr eingegangen. „Schon bei der Anfahrt wies uns die hohe Rauchsäule den Weg“, heißt es dort. Als die ersten Kräfte eintrafen, standen die drei Bootshütten bereits in Vollbrand.

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Der Einsatz gestaltete sich alles andere als alltäglich. Denn gelöscht werden musste sowohl vom Land als auch vom Wasser aus. Vom Ufer bekämpften die Einsatzkräfte die Flammen mit mehreren Stahlrohren, schildert die Feuerwehr. Zudem wurde das Mehrzweckboot mit einer Tragkraftspritze beladen, um das Feuer vom See aus einzudämmen.

Bootshütten-Brand am Kochelsee richtet hohen Schaden an

Eine weitere Herausforderung: Im Wasser schwamm brennendes Treibgut, das umliegendes Schilf hätte entzünden können. Die Feuerwehr löschte diese Holzstücke auf dem See. „Auch die in den Bootshütten gelagerten Ruderboote wurden ein Raub der Flammen und trieben führerlos brennend auf dem See“, schreibt die Feuerwehr. Größeres Treibgut konnte die Feuerwehr bergen und an Land bringen.

Nach Angaben der Polizei wurde bei dem Brand niemand verletzt. Der Sachschaden ist allerdings beträchtlich. Die Beamten schätzen, dass er im sechsstelligen Bereich liegt. Was das Feuer auslöste, liegt derzeit noch im Dunklen. „Aussagen zur Brandursache können derzeit noch nicht getroffen werden“, teilt die Polizei mit.

Was verursachte Feuer in Bootshütten in Schlehdorf?

Die ersten Ermittlungen vor Ort führte der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizei Weilheim durch. Weitere Untersuchungen werden nun von den Brandermittlern des Fachkommissariats 1 unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft durchgeführt.

Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 0881/640-0 bei der Kripo in Weilheim zu melden.

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