Sorge wegen neuem Funkmast

Gottfried Müller (70) beobachtet derzeit mit Sorge, wie auf dem Dach des Rathauses in Schlehdorf ein neuer Funkmast installiert wird. „Wenn die Anlage in Betrieb geht, strahlt diese Antenne mit größter Abstrahlkraft genau in den Bereich, der täglich viele Stunden von unseren Kindern bevölkert wird“, schreibt er in einem Brief an die Redaktion. Gemeint sind Kindergarten, Spielplatz und Grundschule, die sich in unmittelbarer Nähe des Rathauses befinden.
Schlehdorf – Gottfried Müller, der viele Jahre selbst im Schlehdorfer Gemeinderat tätig war und Kindergarten und Spielplatz mitinitiierte, möchte die Leute sensibilisieren. „Lasst uns alle gemeinsam eine Lösung finden, die für die Kinder Schlehdorfs ungefährlich ist.“ Er schlägt als alternativen Standort den Karl-Bichl vor, einen Hügel etwas außerhalb des Dorfes, in etwa 800 Metern Entfernung. „Von dort aus könnte man alle Punkte erreichen, die bislang im Dunkel liegen“, sagt Müller auf Nachfrage unserer Zeitung.
Der Standort sei ganz bewusst gewählt worden, sagt hingegen Bürgermeister Stefan Jocher. „Unser Ortskern hat bislang schlechten Empfang.“ Der Mobilfunkanbieter habe Wert darauf gelegt, dass die Staatsstraße mit versorgt werde. Daher wird derzeit der acht Meter hohe Mast auf dem Dach des Rathauses installiert und soll in den nächsten Wochen in Betrieb gehen.
„Wir haben unsere Pläne vergangenes Jahr im Gemeindebrief veröffentlicht und auf Reaktionen gewartet“, so der Rathauschef. „Wir haben nur freudige Anrufe erhalten.“ Denn viele Arbeitnehmer arbeiten von daheim oder sind in Rufbereitschaft, sind somit auf gute Erreichbarkeit angewiesen. Seiner Meinung nach sind Schule, Kindergarten und Spielplatz nicht von erhöhter Strahlung betroffen. „Diese geht schließlich nach oben weg“, erklärt der Bürgermeister.
Gottfried Müller würde sich dennoch wünschen, dass sich Verwaltung und Räte Gedanken machen. „Es gibt bessere und ungefährlichere Standorte.“