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Das verheißt Haslingers Wetterkerze für den Winter

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© Arndt Pröhl

Benediktbeuern - Viel Schnee wird der kommende Winter wohl nicht bringen. Das sagt zumindest der Blütenstand der Königskerze. Und die, sagt der Haslinger Sepp aus Benediktbeuern, hat immer recht.

Der Haslinger Sepp (72) ist längst zum Wetterpropheten geworden. Regelmäßig schauen Fernsehteams bei dem Benediktbeurer vorbei, um seine Vorhersagen zu hören, die er am Blütenstand der Wetterkerzen ablesen kann. Dass die tatsächlich stimmen, „kann ich manchmal selbst nicht glauben“, sagt er und lacht. „Früher wäre ich wahrscheinlich als Hex’ verbrannt worden.“

Das Lesen der Wetterkerzen ist kein neuer Spleen, sondern hat eine lange Traditon. „Schon als Bua kann ich mich daran erinnern, dass die alten Bauern erzählt haben, wie ihre Großväter das schon gemacht haben.“ Gerade die Bergbauern hätten sich damals immer auf die botanischen Vorhersagen verlassen. 

Vielleicht sei der Zusammenhang zwischen Blütenstand und Schneemenge dereinst in einem Kloster festgestellt worden, vermutet Haslinger. „Die Bauern haben ja keine Zeit gehabt, sich was zu notieren.“ Vielleicht hätten Nonnen die Blüten der Wetterkerze gesammelt, um daraus Tee zu machen. „Und irgendwann haben sie festgestellt, dass sie in schneereichen Wintern immer viele Blüten hatten und in schneearmen Wintern kaum welche.“

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Blüten gibt es übrigens auch heuer nicht sehr viele an den Kerzen, die Haslinger begutachtet. „Keine Blüten, kein Schnee“, fasst er zusammen. Mit einem „frühen Duscherer“, wie dem ersten Schnee im Oktober 2013, sei keinesfalls zu rechnen, sagt Haslinger und deutet auf den unteren Teil der Wetterkerze. Ein wenig schneien könnte es nach der Wintersonnwende am 22. Dezember. „Leicht durchwachsene Schneeverhältnisse“, erwartet Haslinger dann für die kommenden Wochen. „Es kann schon sein, dass es dann mal fünf Zentimeter gibt, die auch liegenbleiben.“ Aber richtige Schneemassen werde es nicht geben.

Veronika Wenzel 

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