Fußballverband ist sauer
Der Bayerische Fußballverband hat von der Schlägerei beim Jugendfußballturnier in Günding erst durch den Bericht der Heimatzeitung erfahren. Kreisvorsitzender Bernhard Slawinski ärgert sich nun – nicht nur über die prügelnden Eltern, sondern auch über die Verantwortlichen.
Günding/Schwabhausen – Man will es nicht glauben: Schon wieder haben sich Eltern bei einem Jugendfußballturnier aufgeführt wie Hornochsen. Wie berichtet, prügelten sich Eltern aus Karlsfeld und vom TSV Dachau 1865 auf der Tribüne eines Qualifikationsturniers der U14-Junioren in der Gündinger Halle, es gab zwei Verletzte.
Erst im Juli hatte es bei einem Turnier in Schwabhausen einen ähnlichen Vorfall gegeben, Beteiligte waren dort der TSV Indersdorf sowie der SV Petershausen. „Eltern sind einfach keine Vorbilder mehr“, sagt Bernhard Slawinski, Kreisvorsitzender des Bayerischen Fußballverbands (BFV), resigniert. Er selbst, der bereits für die Aufarbeitung des Eklats in Schwabhausen zuständig war, hat von dem erneuten Zwischenfall auch erst durch den Artikel der Heimatzeitung erfahren. Er ist gerade geschäftlich verreist, lässt aber den Fall bereits von seinen Mitarbeitern eruieren. „Es ist schlimm genug, dass so etwas passiert. Aber dass uns die Verantwortlichen das nicht mitteilen, ist noch viel schlimmer“, ärgert sich der Funktionär. „Wir werden das auf keinen Fall auf sich beruhen lassen!“
Gerade nach den Erfahrungen des vergangenen Sommers müssten die zuständigen Vereinsmitarbeiter wissen, wie man vorgehen soll. „Und eigentlich ist es auch bekannt, dass man mit uns sprechen kann. Denn wenn das in der Öffentlichkeit explodiert, wird alles noch viel negativer. Das muss doch jeder wissen!“ Slawinski will sich nun, sobald er zurück ist, um den Fall kümmern.
Und auch die Prügelei aus dem vergangenen Sommer beschäftigt Slawinski weiterhin. Denn im Zuge der Aufarbeitung sollte für die beteiligten Vereine ein Training mit Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig stattfinden – und das steht leider immer noch aus. „Jimmy Hartwig spielt gerade in Augsburg in einem Musical und hat sein Engagement verlängert. Deswegen ist die Terminfindung etwas schwierig.“ Der mit dem Hamburger SV dreimalige Deutsche Meister spielt in dem Stück „Roxy und ihr Wunderteam“ am Stadttheater. Angepeilt für das Jugendtraining wird nun März oder April. Und die Zeit dränge nicht, so der BFV-Mann. „Wir stehen mit den Vereinen in Kontakt, und laut den Rückmeldungen haben es die Kinder in der Zwischenzeit gut verarbeitet.“
Hoffentlich wird das auch bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen der Fall sein, die die körperliche Auseinandersetzung mit Polizeieinsatz in Günding miterleben mussten.