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Aktualisiert:
Hoffnung auf Wiedereinrichtung eines kinderärztlichen Notdienstes
Drei neue Kinderarzt-Sitze für den Landkreis
- vonNikola Obermeierschließen
Drei neue Kinderärzte können sich im Landkreis Dachau niederlassen, wie eine Änderung der bundesweiten Bedarfsplanung ergeben hat. Damit erhöhen sich die Chancen, dass im Landkreis wieder ein kinderärztlicher Notdienst eingerichtet wird. Aber zunächst müssen die neuen Ärzte gefunden werden.
Landkreis
Doch den kinderärztlichen Notdienst hatte es im Landkreis Dachau auf privater und freiwilliger Initiative der Ärzte gegeben. Die fünf Kinderärzte im Landkreis, alle mit Sitz in Dachau oder Karlsfeld, hatten den Notdienst Ende September nach München verlegt, weil die Gruppe im Landkreis zu klein war für die hohe Belastung (wir berichteten). Seitdem übernehmen die Kinderärzte an Wochenenden oder Feiertagen Schichten in den Münchner Bereitschaftspraxen.
Die KVB stellt klar, dass die neuen Niederlassungsmöglichkeiten keinen Zusammenhang mit dem Notdienst haben. Die nun geänderte Bedarfsplanung habe auch nicht die KVB beschlossen, sondern der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in Berlin im Mai 2019 für das gesamte Bundesgebiet, wie Dr. Axel Heise, stellvertretender Pressesprecher der KVB, mitteilt. „Die bundesweit vorgegebenen Zahlen wurden jetzt von den zuständigen Gremien in Bayern auf die Ebene der Regionen runtergebrochen“, so Heise. Im Landkreis Dachau, ein sogenannter stark mitversorgter Planungsbereich, haben sich mit dem Jahreswechsel die Verhältniszahlen geändert: Ein Kinder- und Jugendarzt bzw.
-ärztin sollte bis dato 3859 Personen unter 18 Jahren versorgen, seit Jahresbeginn soll statistisch ein Kinder- und Jugendarzt bzw. -ärztin 2862 Personen unter 18 Jahren versorgen. Laut KVB sinke der Versorgungsgrad im Landkreis von 122,2 Prozent auf 80,5 Prozent. Daraus ergeben sich die drei neuen Niederlassungsmöglichkeiten.
Dass mit drei weiteren Kinderärzten die Chancen steigen, dass auch ein Notdienst wieder eingerichtet werden kann, darüber sind sich Löwl, Seidenath und Hartmann einig. Die KVB hält sich bedeckt: Ob die neue Situation auch Auswirkungen auf den Bereitschaftsdienst in Dachau habe, könne derzeit noch nicht eingeschätzt werden. „Denn zunächst müssen Ärzte gefunden werden“, so Heise. Interessierte müssen einen Antrag beim Zulassungsausschuss stellen, Praxisräume finden, diese einrichten.
Bernhard Seidenath hat einen persönlichen Wunsch: dass sich die drei neuen Kinderärzte außerhalb von Dachau oder Karlsfeld ansiedeln, wo die fünf bisherigen Kinderärzte sitzen. Seine Wunschorte seien Odelzhausen, Indersdorf und Haimhausen, Petershausen oder Vierkirchen. Ärzte, die sich dort niederlassen, erhalten zudem einen Zuschuss von 60 000 Euro im Rahmen eines Projekts des Freistaats zur Förderung der Niederlassung von Ärzten in Gemeinden mit weniger als 20 000 Einwohnern.