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Dachauer Schüler machen ganz neue Erfahrung: „Man kommt sich vor wie bei einer echten Wahl“

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Im schulinternen „Wahllokal“ traten die Schüler den Gang zur Urne an. © Neuendorf

Allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim: Als Wähler kennt man diese Grundsätze gut. Vielen Jugendlichen geht das anders: Oft fehlt ihnen jeder Bezug zur Praxis.

Dachau -  Deshalb wurde 1999 das Projekt „Juniorwahl“ins Leben gerufen, wo für Schüler eine Wahlsituation simuliert wird. Heuer nahm die Mittelschule Dachau Süd erstmalig an dem Projekt teil.

Ging man am Donnerstag durch die Gänge der Mittelschule Dachau-Süd, merkte man schnell, dass irgendetwas anders ist. Beinahe nervös unterhielten sich manche Schüler auf den Gängen, andere wedelten aufgeregt mit kleinen weißen Blättern vor sich hin. Sah man diese Zettel etwas genauer an, wusste man schnell, woher die Aufregung rührte: „Wahlbenachrichtigung“ stand dort in großen Buchstaben geschrieben. In diesem Jahr durften die Schüler der siebten bis zehnten Jahrgangsstufe der Mittelschule Dachau-Süd erstmalig bei einer sogenannten „Juniorwahl“ mitmachen.

Zieglmeier: „Demokratie und Wahlvorgänge sind so wichtige Themen“

An diesem Projekt des Berliner Vereins Kumulus e.V. nahmen anlässlich der Bayerischen Landtagswahl heuer rund 150 000 Schüler an 637 Schulen in ganz Bayern teil. Die Idee: Bei einer originalgetreu simulierten Wahl dürfen die Schüler selbst ihr Kreuzchen auf den Stimmzetteln machen und können erstmalig eine echte Wahlsituation nachempfinden.

„Man kann nicht früh genug damit anfangen, das politische Interesse der Schüler zu wecken“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin, Michaela Groß (48). „Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass wir das Projekt bei uns durchführen durften.“

Seit Beginn des Schuljahres bereiteten die Lehrer ihre Schüler im GSE-Unterricht an drei Schulstunden pro Woche auf die Wahl vor. „Theoretisch hätten wir sogar noch mehr Zeit gebrauchen können – Demokratie und Wahlvorgänge sind so wichtige Themen, und die Schüler interessieren sich sogar sehr dafür“, sagt Johanna Zieglmeier.

So professionell wurde die Wahl abgehalten

Gemeinsam mit den Schülern der Klasse 8b hat die 32-Jährige die Organisation der Juniorwahl übernommen – und das ausgesprochen professionell: Jeder Juniorwähler hat im Vorfeld eine Wahlbenachrichtigung erhalten. Diese musste im schulinternen „Wahllokal“ – einem Klassenzimmer im ersten Stock – an die Wahlhelfer übergeben werden. Im Austausch erhielt jeder Schüler zwei Stimmzettel: einen für die Erst- und einen für die Zweitstimme.

In einer Wahlkabine setzten die Schüler schließlich ihr geheimes Kreuzchen und warfen die gefalteten Stimmzettel anschließend in eine gut verschlossene Wahlurne. „Man kommt sich vor wie bei einer echten Wahl“, sagt Florian Mehmeti (15) beeindruckt. „Jede Stimme zählt, und es ist toll, in einer Demokratie die Möglichkeit der Mitbestimmung zu haben!“

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Nathalie Neuendorf

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