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Ein Ort der Begegnung und des Austauschs

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Sie stehen voll hinter dem Max-Mannheimer-Haus (von links): Ludwig Gasteiger (Kreisjugendring), Robert Philippsberg, Andrea Heller (Förderverein), Klaus Schultz (evangelische Kirche), Michael Höhenberger (Vorstandsvorsitzender), Abba Naor und Stefan Löwl. © itz

Das Jugendgästehaus in Dachau wird am Samstag 20 Jahre alt. Das Jubiläum nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, zurückzublicken.

Dachau – Die 36. Jugendbegegnung läuft gerade und findet am Samstag mit dem „Fest der Begegnung“ ihren Höhepunkt.   

Seit zwei Jahren ist das Haus nach dem verstorbenen Zeitzeugen des Holocausts, Max Mannheimer, benannt. Bis zu seinem Tod im Jahr 2016 hatte Mannheimer Führungen in der KZ-Gedenkstätte in Dachau begleitet. Seit vergangenem Jahr gibt es in Dachau einen Max-Mannheimer-Platz. Und nun kann man seinen Namen auch auf dem Schild lesen, das vor dem Jugendgästehaus aufgestellt ist – mit der Aufschrift: Max-Mannheimer-Haus. Metallfachklassen der Berufsschule Bad Aibling hatten das Schild angefertigt.

1980 stellte man in Dachau fest, dass von den 700 000 bis 900 000 Besuchern der KZ-Gedenkstätte rund die Hälfte Jugendliche waren. Und so kam damals der Wunsch auf, eine internationale Jugendbegegnungsstätte zu errichten, nach dem Vorbild von Auschwitz. Zunächst gab es als Modell ein Jugendbegegnungszeltlager. 1998 schließlich wurde das Jugendgästehaus eröffnet.

Jährlich zählt das Haus mit seinen 40 Zimmern und 116 Betten zwischen 21 000 und 22 000 Übernachtungen. „Diese Zahlen sprechen für sich“, findet Kreisjugendgeschäftsführer Ludwig Gasteiger. Neben Schulklassen besuchen Unternehmen mit ihren Auszubildenden das Max-Mannheimer-Haus.

„Hier geht es nicht um Nationen“, sagt Landrat Stefan Löwl, das sei sein Eindruck aus dem Gespräch mit den Jugendlichen.

Aktuell findet die 36. Jugendbegegnung in Dachau statt. Während der 14-tägigen Veranstaltung sind knapp 100 Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren aus über 20 verschiedenen Ländern zu Gast im Haus. Kernpunkt des Programms ist der Austausch mit Zeitzeugen wie Abba Naor. „Ich bin dankbar für die Möglichkeit, als Zeitzeuge zu sprechen und meine Geschichte zu erzählen“, sagt Naor. Er ist einer von vielen, die Jugendliche bei den Führungen durch die Gedenkstätte begleiten.

Der Besuch der KZ-Gedenkstätte wird im Programm vor- und nachbereitet, außerdem werden Workshops, beispielsweise zum Thema Antisemitismus, angeboten. Optionale Angebote wie Sport und Ausflüge stehen ebenfalls auf dem Programm.

Das jährliche „Fest der Begegnung“ wird heuer mit dem 20-jährigen Bestehen zusammen gefeiert. Beginn ist um 15 Uhr. Die Big Band Dachau tritt zusammen mit der Zeitzeugin Ester Bejerano um 18 Uhr auf. Um 20 Uhr folgt die Sängerin Ami mit Wally Warning. Kulinarische Köstlichkeiten, kreative Workshops und Kinderschminken runden das Programm ab. Der Eintritt ist frei.

itz

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