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Ein fulminantes Klangerlebnis im Dachauer Schloss

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Zogen die Zuhörer in ihren Bann: die Chorgemeinschaft Dachau und die Mitglieder des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Zogen die Zuhörer in ihren Bann: die Chorgemeinschaft Dachau und die Mitglieder des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. © Habschied

Das erste Konzert nach zwei Jahren war von einer Klangqualität und Strahlkraft, wie man es vor Corona von der Chorgemeinschaft Dachau gewohnt war.

Dachau – Schon zur Pause war klar, das ist ein Neustart wie aus dem Bilderbuch. Das Publikum applaudierte so anhaltend, als wolle es die Mitwirkenden an diesem Abend nicht in die kurze Unterbrechung entlassen. Und das, obwohl es im Renaissancesaal des Dachauer Schlosses am Sonntagabend überaus warm war und jeder sich nach frischer Luft sehnte. Doch das musikalische Erlebnis, das die Chorgemeinschaft Dachau gemeinsam mit den Solisten und Mitgliedern des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bot, war vom Allerfeinsten und ließ die Hitze des Tages schnell in den Hintergrund treten.

Auf dem Programm stand das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn

Auf dem Programm stand das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn. Diese Stück hatte die Chorgemeinschaft ursprünglich für die Feier ihres 70-jährigen Bestehens geplant, die jedoch aufgrund der Pandemie nicht stattfinden konnte. Wie gut dieses Werk zu einem gesanglichen Neuanfang nach zwei Jahren mit Lockdowns und jeder Menge Einschränkungen passen würde, stellten die Mitwirkenden eindrucksvoll unter Beweis. So wie Haydn in seiner Komposition den Weg vom Chaos am Beginn der Schöpfung bis hin zur vollendeten Harmonie am Ende des siebten Tages musikalisch umsetzt, so wird es wohl auch für die Musizierenden gewesen sein.

Monate ohne Proben, dann erste zarte Anfänge. Proben, in denen die Einzelnen weit voneinander entfernt saßen, sich kaum hörten, um dann irgendwann wieder näher zusammenzurücken und am Ende ein fulminantes Klangerlebnis erschaffen zu können. Das ist eine Art Schöpfungsgeschichte.

Die Freude darüber, dass ihnen allen gemeinsam genau dies gelungen ist, konnte man den Mitwirkenden ansehen. Und so war Haydns Schöpfung in jeder Hinsicht eine wunderbare Wahl für diesen Neuanfang.

Ähnlich wie in seinen Symphonien zog die Musik Haydns die Zuhörer in ihren Bann, weil sie mühelos wechselte zwischen pompös klangvollen Momenten und leichten, spielerischen, fast zarten Passagen. Und sie gab sowohl dem Chor als auch den Solisten die Möglichkeit, ihr ganzes Können zu zeigen.

Hervorragende Wahl: die Solisten, Bass Bernhard Spingler, Tenor Bernhard Schneider sowie die Sopranistin Anna-Lena Elbert (von links).
Hervorragende Wahl: die Solisten, Bass Bernhard Spingler, Tenor Bernhard Schneider sowie die Sopranistin Anna-Lena Elbert (von links). © Habschied

Die Solisten hatte Rudi Forche, seit über 40 Jahren Dirigent der Chorgemeinschaft, hervorragend ausgewählt. Der Dachauer Tenor Bernhard Schneider, diesmal als Uriel auf der Bühne, ist schon mehrfach mit der Chorgemeinschaft aufgetreten. Auch Bass Bernhard Spingler (Erzengel Raphael und Adam) ist in Dachau bereits zu hören gewesen. Die junge Sopranistin Anna-Lena Elbert in den Rollen des Gabriel und der Eva gab dagegen an diesem Abend ihr Debüt in der Kreisstadt und wurde vom Publikum mit Bravo-Rufen gefeiert.

Alles in allem war dieses erste Konzert nach zwei Jahren von gleicher Klangqualität und Strahlkraft, wie man es vor Corona von der Chorgemeinschaft gewohnt war. Dass sie zu diesem alten Niveau wieder aufschließen konnten, ist eine beachtliche Leistung, die von den Konzertbesuchern mit begeistertem und lang anhaltendem Applaus sowie zahlreichen Bravorufen belohnt wurde.

Anita Bartling

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