Zollbeamte retten Hundebabys

Zwei Hundewelpen sollten wohl an Weihnachten unter dem Christbaum in Spanien landen. Bei einer Kontrolle auf der A 8 konnten die viel zu jungen Tiere allerdings gerettet werden.
Dachau – Am Donnerstagmorgen, 12. Dezember, hatten Zollbeamte der Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamts Rosenheim auf einem Parkplatz an der A 8 im Landkreis Dachau zollrechtliche Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Das Ergebnis schockierte Tierfreunde wie Beamte gleichermaßen. In einem Kleintransporter stellten die Polizisten nämlich zwei Hundewelpen fest.
Die Welpen befanden sich „vollkommen ungesichert in einem offenen Karton, der einfach auf dem übrigen Reisegepäck abgestellt war“, wie das Hauptzollamt Rosenheim mitteilte. Der Fahrer gab an, die Welpen von Rumänien nach Spanien zu transportieren. Dort würde er die Hunde einem Freund übergeben, da sie als Weihnachtsgeschenk für dessen Kinder bestimmt seien.
Die dafür erforderlichen Papiere wie Tierausweis oder Impfnachweise für die Hundewelpen, die noch dazu von Läusen befallen waren, konnte er aber nicht vorlegen. Auf Befragen der Zollbeamten, wie alt die Welpen seien, gab der Rumäne an, dass sie etwa vor zwei Monaten geboren worden seien.
Grundsätzlich, so betonen die Zollbeamten, muss bei Hunden auf Reisen eine vollständige Tollwutimpfung nachgewiesen werden. Hundewelpen müssen jedoch mindestens 15 Wochen alt sein, um diese empfangen zu können.
Die Polizei verständigte nach dem Fund der beiden Tiere das Veterinäramt Dachau, welches die Hundebabys anschließend dem Tierheim Dachau überstellte. Dort schätzten die Mitarbeiter das Alter der Welpen auf lediglich fünf bis sechs Wochen – die Angaben des Rumänen stimmen demnach nicht. Die Tiere sind viel jünger, und die Trennung von der Mutter fand somit viel zu früh statt. Auch der schlechte Gesundheitszustand der stark verschmutzten und auch von Läusen befallenen Welpen fiel dem Fachpersonal sofort ins Auge. Die Hundebabys wurden noch vor Ort fachmännisch verpflegt.
Tierheim-Leiterin Silvia Gruber betont auf Nachfrage ebenfalls, dass die Hunde zu jung waren, um als Geschenk unter einem Christbaum landen zu können. Mindestens acht Wochen, so Gruber, „sollten Hunde alt sein, bevor sie abgegeben werden“. Die beiden Hunde, ein Rüde und eine Hündin vermutlich der Rasse Bolonka Zwetna, würden nun im Dachauer Tierheim versorgt. „Sie entwickeln sich gut und sie sind gut drauf. Wir haben den Bub Shane und das Mädel Shilo getauft“, berichtet die Tierheim-Chefin.
Die Welpen müssen nun acht Wochen lang in Quarantäne bleiben, bis zur Tollwutimpfung, dann stehen sie zur Vermittlung. Gruber glaubt jedoch, die Tiere im Anschluss „schnell vermitteln“ zu können. Immerhin, so traurig der Tier-Fund an der Autobahn kurz vor Weihnachten gewesen sein mag, eine gute Nachricht gibt es an der Sache doch, findet Silvia Gruber: „Ich bin froh, dass es nur zwei Hunde waren. Oft werden ja bei illegalem Welpenhandel 20 bis 30 Tiere gefunden.“ dn