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Ein Projekt, das für Spannung sorgt

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Die neue Stromtrasse verläuft von Ottenhofen (Landkreis Erding) durch die Landkreise Freising und München bis nach Oberbachern im Landkreis Dachau.   Grafik: mm © Zimmerly Thomas

Es ist ein Großprojekt, das die Gemüter in Haimhausen erregt: der Ersatzneubau der Stromtrasse. Zwei Varianten gibt es. Nun hat sich eine Interessengemeinschaft formiert. Sie möchte eine der beiden Varianten unbedingtvermeiden.

Haimhausen – Seit Oktober 2019 kursiert das Thema in Haimhausen. Genauer: Seit die Firma Tennet ihre Pläne zur neuen Stromtrasse im Gemeinderat vorstellte (wir berichteten). Das Vorhaben: Die bestehende Trasse erneuern, um dadurch eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten – auch nach Abschaltung aller Kernkraftwerke.

Allerdings gibt es dabei mehrere Probleme. Die Planer stellen sich entweder eine Nord- oder eine Südvariante vor. Bei der Nordvariante sollen laut der neu gegründeten „Interessensgemeinschaft gegen die Monsterstromtrasse Nord (IGM)“ an der höchsten Stelle Haimhausens, also zwischen dem Kramer Kreuz und Inhausen, mehrstöckige Strommasten entstehen. Was die IGM stört: Die neuen Masten-Typen sind zwar gleich hoch wie die bestehenden, jedoch etwa sechs bis 14 Meter breiter. Zum Vergleich: Die bestehenden Masten sind laut Bürgermeister Peter Felbermeier 70 Meter hoch und 40 Meter breit.

Ein weiterer Nachteil der nördlichen Variante ist, dass diese Trasse einen „Schlenker“ hin zu einer Siedlung macht. „Der ungestörte Blick vom Kramer Kreuz über die Inhauser Kirche auf München und die Alpen würde dort der Vergangenheit angehören“, meint die IGM. Außerdem wäre dadurch die Gemeindeentwicklungsplanung massiv eingeschränkt, Grund und Boden würden an Wert verlieren.

Als Alternative hat Tennet die Südtrasse in petto. Diese würde weitestgehend über die bestehende Trasse verlaufen, allerdings mit eben den breiteren Masten. Die IGM hat diesbezüglich aber noch keine Einwände erhoben.

Einfach die neuen Leitungen über die alte Trasse laufen lassen kann Tennet nicht, da die alte Trasse erst zurückgebaut werden kann, wenn die neue bereits in Betrieb gegangen ist.

Auch im laufenden Wahlkampf ist die Stromleitung ein großes Thema. Alle drei Bürgermeisterkandidaten, Peter Felbermeier, Sabrina Spallek und Detlef Wiese, hatten sich bei einer Podiumsdiskussion gegen die Nordtrasse ausgesprochen. Alle drei hoffen, dass sich noch weitere Lösungen finden lassen.

Die Gemeinde hat für alle weiteren Schritte einen Anwalt eingeschaltet. Die Planungen der Firma Tennet sehen vor, dass das Raumordnungsverfahren bis 2021 erfolgt, das Planordnungsverfahren bis 2025. Bau und Inbetriebnahme soll 2026 sein.

Leyla Yildiz

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