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Diskussionen bei Bürgerversammlung: Große Bauprojekte, nervige Falschparker

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Von: Petra Schafflik

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Finden nicht alle gut: Das Wohngebäude der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Hebertshausen an der Bahnhofsstraße sorgt für Ärger auf der Bürgerversammlung im Sportheim.
Finden nicht alle gut: Das Wohngebäude der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Hebertshausen an der Bahnhofsstraße sorgt für Ärger auf der Bürgerversammlung im Sportheim. © ps

Angeregte Diskussionen gab es bei der Bürgerversammlung im Sportheim in Hebertshausen.

Hebertshausen – Endlich wieder gemeinsam im Saal diskutieren, statt nur digital: Zur ersten „analogen“ Bürgerversammlung nach zwei Jahren Corona-Pause hatte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) am Montag ins Sportheim Hebertshausen geladen. Das Interesse war ansehnlich, an die 50 Bürger verfolgten interessiert den Bericht des Rathauschefs.

Der Gemeindechef erläuterte im knapp zweistündigen Vortrag abgeschlossene Vorhaben, laufende Projekte, statistische Daten und künftige Herausforderungen (Bericht folgt). In der anschließenden Diskussion meldeten sich neun Bürger zu Wort. Es gab Kritik und Fragen zu zentralen Entwicklungs- und Bauprojekten im Ort sowie zur Parksituation an neuralgischen Punkten.

Mangelnde Infoszu Baugebiet

Sauer ist Christoph Behnke über die Kommunikation zum Baugebiet Am Hofanger. „Wir als Anwohner werden informiert, wenn alles abgeschlossen ist.“ Ein Anwohner-Termin sei geplant, sobald Gutachten und Konzepte vorliegen, hatte der Bürgermeister in seinem Bericht angekündigt. Tatsächlich gebe es zum Bebauungsplan nicht einmal eine erste Fassung. Die werde dann mit den Anwohnern besprochen, so Reischl. „Wir haben eine offenen Diskussionskultur.“ Auch im Bebauungsplanverfahren würden alle Einwände vom Gemeinderat abgewogen. Doch Behnke beklagte „einen deutlichen Unterschied zur Bürgerbeteiligung beim Projekt Holzschleiferei“. Der Hofanger werde eine klassische Wohnsiedlung mit Reihen- und Doppelhäusern, die Holzschleiferei ein ganz neues Quartier, so der Bürgermeister.

Kritik an Wohnhausin Bahnhofstraße

Kritische Worte kamen auch vom Hebertshauser Peter Wackerl. „Ein Hauptfehler ist das Wohnhaus in der Bahnhofsstraße, wo der letzte Parkplatz zugebaut wird.“ Und trotzdem kein Laden entstehe „und auch keine Sozialwohnungen“. Am „völlig falschen Platz“ sei dieser Bau, findet auch Robert Schaller. „Die Wohnungen sind Sozialwohnungen zu vergünstigten Mieten“, erwiderte Reischl. Wohnraum werde dringend benötigt, im Rathaus stünden 200 Bürger auf einer Warteliste. Auch würden selbstverständlich die nötigen Parkplätze gebaut. „Wenn Baucontainer und Kran weg sind, wird sich die Situation entspannen.“

Großes Thema: Holzschleiferei

Dass im Ort Einkaufsmöglichkeiten fehlen, bestätigte der Bürgermeister. „Ich hoffe jetzt auf die Neue Holzschleiferei.“ Auch dieses Vorhaben beschäftigt die Anwohner. „Wie hoch werden die Wohngebäude?“, wollte Robert Schaller wissen.

Zudem bereitet ihm das Thema Parken Sorge. Im geplanten Mobilitäts-Hub würden „so viele Parkplätze gebaut, wie notwendig sind“, erklärte der Bürgermeister. Die geplanten Wohngebäude würden drei- und vierstöckig sein. Angesichts hoher Grundstücks- und Baupreise seien niedrige Gebäude schlicht nicht machbar. Zum Vergleich: „Die nahen Schusterblöcke sind dreistöckig, kein Gebäude wird höher als die alte Holzschleiferei, kein Wohnhaus wird fünfgeschossig.“

Was wird aus dem Projekt P&R-Parkplatz, fragte ein Hebertshauser Bürger. Die Idee eines kombinierten Wohnheim- und Parkhauses „wird sterben“, so Gemeindechef Richard Reischl. Denn seit Corona ist der vorhandene Parkplatz kaum mehr zu 50 Prozent belegt.

Ärger um Falschparker im Gemeindegebiet

Auch Falschparker erregen die Gemüter: Am Maibaum werde in der Kurve geparkt, „da entstehen gefährliche Situationen“, beklagte Helen Grohmann. Günter Rusker schimpfte über einen Parker, der den Verkehr in der Alten Dorfstraße blockiert. Der Rathauschef sagte zu, das Thema bei der nächsten Verkehrsschau mit der Polizei anzusprechen.

Wechselnde Falschparker in der Kurve nerven Doris Kafurke in der Nordenstraße wie auch in der Mariabrunner-/Hechenberger Straße. Zwar sei Parken in der Kurve verboten, „aber das ist denen wurscht“. Rathauschef Reischl appelliert, selbst aktiv zu werden. „Zwei Fotos im Abstand von sieben Minuten machen und an die Gemeinde schicken, dann kommt der Strafzettel per Post.“

Sorge umaltes Pfarrhaus

Am Ludwig-Thoma-Ring sinkt die Straße ab, meldete Manfred Schaller. Dieses Problem wird sich der Bauhof ansehen, versicherte die Gemeindeverwaltung.

Das alte Pfarrhaus im Dorfzentrum stehe zum Verkauf, so Peter Wackerl. „Die Gemeinde soll sich kümmern, nicht dass das an einen Oligarchen geht.“

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