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Rollende Bürgerversammlung: Info im Bus, Antworten im Rathaus

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Von: Petra Schafflik

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Mehr als ein Dutzend Stationen steuerte der Bus an, über die Bürgermeister Richard Reischl informierte.
Mehr als ein Dutzend Stationen steuerte der Bus an, über die Bürgermeister Richard Reischl informierte. © ps

Das Konzept der rollenden Bürgerversammlung in Hebertshausen hat auch nach zweijähriger Coronapause überzeugt.

Hebertshausen – 54 ältere Bürger kamen für diese besondere Veranstaltung zum Hebertshauser Rathaus, nahmen in einem bequemen Reisebus Platz und verfolgten dann bei einer einstündigen Rundfahrt durchs Dorf die Ausführungen von Bürgermeister Richard Reischl.

Mehr als ein Dutzend „Stationen“ steuerte der Rathauschef an, um über neue Entwicklungen und laufende Projekte zu berichten (Bericht folgt). Nach der Tour kamen die meisten Teilnehmer noch mit in den Rathaussaal, um gestärkt von einer kleinen Kaffee-Pause dann ihre Fragen oder Kritik vorzubringen. „An immer mehr Stellen wachsen Hecken, die den ganzen Gehweg einnehmen“, beklagte ein Bürger. Tatsächlich ein Ärgernis, bestätigte der Rathauschef und kündigte für Anfang November „eine große Aktion“ an, bei der Grundstücksbesitzer auf ihrer Pflicht zum Hecken- und Baumschneiden aufmerksam gemacht werden.   

Wie die Zufahrt zum geplanten Baugebiet „Am Hofanger“ laufen soll, interessierte einen Hebertshauser. Dort werden 46 Grundstücke im Einheimischenmodell ausgewiesen, informierte Reischl. Die künftigen Bewohner sollen über Bahnhofsstraße und Am Eichenberg aus dem Gebiet ausfahren. Allerdings werde es dort erstmals in Hebertshausen eine zentrale Parkgarage für alle geben, so Reischl.

Tatsächlich nehme die Verkehrsbelastung im Ort durch die Wohnbebauung stark zu, beklagte eine Bürgerin. „Und mit unserer geplanten Umgehungsstraße sind wir in der Priorität nicht mehr oben.“

Tatsächlich sei die Frequenz an der Staatsstraße aufgrund der Pandemie von 18 000 Fahrzeugen auf aktuell etwa 11 000 Fahrzeuge täglich zurückgegangen, erklärte Reischl. Und ob es mit der Umfahrung noch etwas wird? „Ich persönlich glaube nicht mehr an eine Umgehung heutzutage.“

Auch die aktuelle Entwicklung auf dem Energiemarkt gibt den Bürgern zu denken: „Gibt es für das Baugebiet Am Hofanger ein Energiekonzept? Wird Photovoltaik auf dem Dach Pflicht?“ Dort würden Vorgaben gemacht, wie Regenwasserzisternen und Pflicht zu Fassadenbegrünung oder PV auf dem Dach, „das gab es bisher noch nie“. Auch müssten alle Gebäude an ein zentrales Nahwärmenetz anschließen, das mit einer Hackschnitzelanlage betrieben werde, bestätigte Reischl.

Nach einem Energiekonzept für die Gemeinde wurde gefragt. Längerfristig sei geplant, ein zentrales Wärmenetz aufzubauen, „beginnend mit Hebertshausen und Ampermoching“, erläuterte der Gemeindechef.

Wann endlich wieder ein Lebensmittelgeschäft in Hebertshausen eröffne, erkundigte sich eine Bürgerin: „Ohne Auto komme ich nirgendwo hin.“ Der geplante Regionalmarkt im gemeindlichen Gebäude an der Bahnhofsstraße entsteht bekanntlich nicht. „Die Interessentin hat sich das durchgerechnet, das wirtschaftliche Risiko ist zu groß.“ Einen Supermarkt mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche „bekomme ich sofort“, erklärte der Bürgermeister, aber die Gemeinde wolle „mehr in Richtung Regionalität gehen“, so der Rathauschef.

Über den desolaten Zustand des Mühlbachs klagte ein Wortführer, „der ist total versumpft“. Die Gemeinde wird den Wasserlauf laut Bürgermeister in Teilen kaufen respektive pachten, danach sei die Renaturierung geplant – „im Zuge der Bebauung an der Alten Holzschleiferei, das wird noch vier, fünf Jahre dauern.“

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