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Nach einem Jahr steht fest: Tempo 30 hat sich bewährt

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Von: Petra Schafflik

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Tempolimit in Hebertshausen: Dieses 30er-Schild Am Eichenberg wurde im vorigen Jahr symbolisch enthüllt – heute ist Tempo 30 in allen Anwohnerstraßen längst Alltag.
Tempolimit in Hebertshausen: Dieses 30er-Schild Am Eichenberg wurde im vorigen Jahr symbolisch enthüllt – heute ist Tempo 30 in allen Anwohnerstraßen längst Alltag. © ps

96 Prozent der Hebertshauser Autofahrer halten sich an die neue Tempo-30-Regelung, die der Gemeinderat vor einem Jahr für die Wohngebietsstraßen des Ortes beschlossen hatte.

Hebertshausen – Vor knapp einem Jahr, genau am 1. April 2022, wurde ganz Hebertshausen quasi zur Tempo-30-Zone. Zumindest in allen Wohnstraßen heißt es seitdem: Runter vom Gas. Eine Entscheidung, die sich offenbar in der Praxis bewährt hat, wie Bürgermeister Richard Reischl berichtet: „Es fahren alle grundsätzlich langsamer.“

Eine Aussage, die nicht nur ein Gefühl widerspiegelt, sondern mit Zahlen belegt werden kann. Denn um zu sehen, wie sich die neue Regelung auswirkt, gab es 2022 deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen als im Vorjahr. „Wir haben die Zahl der Messungen fast verdreifacht, die Messpunkte verdoppelt.“

Die Ergebnisse liegen nun vor: So wurden 2022 genau 101 Messungen durchgeführt an 21 Punkten, dagegen stand ein Blitzer im Jahr 2021 nur 43 Mal an 13 Stellen. Bei diesen häufigen Kontrollen wurde aber eine kleinere Zahl von Fahrzeugen überprüft, da in den kleinen Anwohnerstraßen deutlich weniger Autos fahren als etwa auf der Staatsstraße.

Konkret wurden 60 993 Fahrzeuge gemessen, im Jahr 2021 waren es 83 992. Trotzdem lag die Quote der Geschwindigkeitsüberschreitungen mit vier Prozent doppelt so hoch wie zuvor. Es wurden 2443 Kfz-Lenker verwarnt (Vorjahr 1732), es gab 171 Bußgelder (Vorjahr 38) und zehn Fahrer (1) mussten ihren Führerschein abgeben.

Nicht alle Bürger sind begeistert von dem Tempolimit

Die Quote überrascht den Rathauschef nicht, da bereits bei einer Geschwindigkeit von 34 Stundenkilometern geblitzt werde. Das Resultat sei daher „in Ordnung“. Sein Fazit: Tempo 30 sei im Gemeindegebiet angekommen und werde vom Großteil, nämlich 96 Prozent der Autofahrer, auch eingehalten.

Das sehen auch viele Bürger so, allerdings nicht alle. „Einige finden Tempo 30 überzogen, da es keine erhöhten Unfallzahlen gibt“, erklärt Reischl. Andere beklagen, dass trotz Geschwindigkeitsbegrenzung immer noch zu schnell gefahren werde. „Wir reagieren dann mit Messungen.“ Genau an den monierten Stellen werde für eine Woche ein unscheinbares Temposys-Gerät installiert, das nicht blitzt, aber alle Fahrzeuge und ihre Geschwindigkeit aufzeichnet. Meist zeige sich, dass sich die meisten Fahrer ans Limit halten. „Bis auf ein, zwei Ausreißer, oft nachts um 22 Uhr.“

Fakt ist, dass auf Hebertshausens Straßen jetzt ein langsameres Tempo üblich ist und als „normal“ gilt. Das Empfinden für die Geschwindigkeit, so Reischl, „hat sich verändert“.

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