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„Wir haben unsere Sollstärke erreicht“

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Mann an seinem Arbeitstisch.
Bürgermeister Markus Hertlein an seinem Arbeitstisch. © ost

Hilgertshausen-Tandern – Dieses Jahr hielt erneut einige Herausforderungen für die Gemeinden im Landkreis bereit. Welche Entwicklungen Hilgertshausen-Tandern dabei gemacht hat und was für Aufgaben 2023 auf die Gemeinde zukommen, darüber hat die Heimatzeitung zum Jahreswechsel mit Bürgermeister Markus Hertlein gesprochen.

Wie würden Sie das letzte Jahr in einem Satz zusammenfassen?

Markus Hertlein: Freud und Leid. Freude auf der einen Seite, da es sich bereits zu Jahresbeginn abgezeichnet hatte, dass Corona deutlich an Bedeutung verliert und das vereinliche und gesellschaftliche Zusammenwirken wieder einsetzt, Leid auf der anderen Seite, da Corona nahtlos durch den Ukraine-Krieg abgelöst wurde, dessen Folgen uns alle in verschiedenen Bereichen nachhaltig und vor allem mit nicht erkennbarem Ende betreffen.

Was hat Sie 2022 besonders stolz gemacht?

Besonders stolz hat mich gemacht, dass nach dem Wegfall vieler Corona-Regelungen und Verboten, das gemeindliche und vereinliche Engagement wieder so gut angelaufen ist. Lieb gewonnene Veranstaltungen wie das Schlosskonzert in Tandern und die Sportwoche in Hilgertshausen fanden großen Anklang bei den Besuchern und haben ein solch großes ehrenamtliches Engagement wiedererweckt. Im Bereich unserer Gemeindeverwaltung bin ich froh, dass die massiven personellen Engpässe insbesondere im Verwaltungsbereich gelöst werden konnten und wir nun unsere Sollstärke für die anstehenden und zukünftigen Aufgaben erreicht haben.

Welche Vorsätze haben Sie für Ihre Gemeinde? Gibt es Vorhaben, worauf sich die Bürger im Jahre 2023 freuen können?

Für unsere Gemeinde gilt es nach wie vor, die dringend nötigen und mitunter schon begonnenen Investitionsmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Kinderbetreuung und Abwasserreinigung, fortzusetzen und erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Für 2023 dürfen sich unsere Mitbürger auf deutlich sichtbare Fortschritte auf der Baustelle des Neubaus für das Kinderhaus in Hilgertshausen sowie dem Kläranlagenbau freuen. Auch in Tandern werden die Detailplanungen zur Erweiterung der Kita vorgestellt werden können.

Welche Herausforderungen muss Ihre Gemeinde 2023 bewältigen?

Die größten Herausforderungen unserer Gemeinde liegen insbesondere im finanziellen Bereich. Die genannten Investitionsprojekte erfordern große finanzielle Mittel, die nicht ohne eine deutliche Verschuldung aufzubringen sein werden. Da es sich dabei aber um kommunale Pflichtaufgaben handelt, kommen wir um diese Maßnahmen nicht herum. Verschärft wird diese Herausforderung dadurch, dass auch der Landkreis vor immensen Investitionen steht und das somit die Kreisumlage weiter steigt.

Was wünschen Sie sich für 2023?

Für 2023 wünsche ich mir vor allem eine Beruhigung der gesamtpolitischen Lage. Dies können wir leider nicht beeinflussen, aber die Unsicherheiten und Verwerfungen führen zu gewaltigen Herausforderungen im kommunalen Umfeld. Material- und Energiepreise seien hier nur als Schlagworte genannt. Wünschen würde ich mir eine verstärkte Unterstützung der Kommunen durch Staat und Land. Es kann nicht sein, dass vom Bund und Land immer weitere Aufgaben nach unten zu den Kommunen durchgereicht werden, die finanziellen Folgen, wenn überhaupt, oftmals nur teilweise kompensiert werden. Von den Folgen auf unsere personellen Ressourcen will ich dabei noch gar nicht sprechen. Im gemeindlichen Umfeld wäre mir besonders wichtig, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt und – als Vertreter einer ländlichen Kommune – insbesondere der dörfliche Zusammenhalt weiterhin erhalten bleibt.

INTERVIEW: JOSEF OSTERMAIR

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