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Trostlos unterm Winterhimmel

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Menschenleer: der Bruno-Danzer-Platz in der Neuen Mitte. © tol

Karlsfeld - Man kann es nicht anders sagen: Es sieht trostlos aus in der Neuen Mitte Karlsfeld. Der Bruno-Danzer-Platz liegt still unterm Winterhimmel – menschenleer. Und ringsum: Leerstand. Die mit den Vertrieb der Läden beauftragte Firma verspricht Besserung.

Die guten Nachrichten vorweg: Die Wohnungen in der Neuen Mitte waren begehrt und rasch verkauft, rund 600 Neu-Karlsfelder wohnen dort oder werden einziehen. Seit Ende September haben zudem die drei großen Märkte Aldi, Edeka und Müller geöffnet. „Kleingewerbe kriegt erst einen Schub, wenn die großen Märkte aufhaben, das zeigt die Erfahrung“, sagte Markus Hallmann im September.

Hallmann ist von der Walser Immobiliengruppe, die sich um den Verkauf der Einzelhandelsflächen kümmert. Tatsächlich hat sich seither einiges getan, auch wenn das nach außen noch nicht sichtbar ist. Laut Hallmann ist nur noch eine der zehn kleineren Ladeneinheiten zu haben. Alle anderen seien verkauft. Nach der Fertigstellung und Übergabe sei „mit Zeitversatz“ mit einer Vermietung und dem Betrieb zu rechnen. Im Februar oder März sei es so weit.

Es wäre überaus wünschenswert, dass sich Hallmanns Ankündigung bewahrheitet. Denn Stand heute ist wenig bis gar nichts los im neuen Herzen der Gemeinde, die doch pulsierendes Zentrum werden soll. Ein Friseur, ein Feinkost- und Gemüseladen und ein Nagelstudio haben aufgemacht. Ansonsten sieht man überall nur blanke Schaufenster.

Das gilt auch für den Gastronomiebetrieb, der nach Ansicht Hallmanns mit seinen 190 Quadratmeter Freifläche doch besonders attraktiv sein sollte. Es gebe Interessenten, sagt Hallmann, in einem Monat wisse er mehr. Dem Vernehmen nach sind ein China-Restaurant und ein italienisches Restaurant im Gespräch.

In der Neuen Mitte Karlsfeld sind die Preise knackig, für Miete ebenso wie bei Verkäufen. Das macht den Vertrieb nicht leichter. Wie die Immobilienzeitung.de berichtete, habe der Vermieter Investa eine Summe erzielt, die mehr als dem 21fachen der jährlichen Mieteinnahmen entspreche – ein bundesweiter Spitzenwert.

Im Karlsfelder Rathaus beobachtet man die Entwicklung nicht ohne Sorge. Bürgermeister Stefan Kolbe kündigte an, sich in diesen Tagen mit dem Thema zu befassen. Für den Wirtschaftsförderer im Rathaus, Peter Freis, ist vor allem eine funktionierende Gaststätte am Bruno-Danzer-Platz unabdingbar: „Das fehlt besonders zur endgültigen Etablierung 

der Neuen Mitte.“ (tol)

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