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Kult-Sause für einen guten Zweck

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Anerkennungsgeschenk zum „Geburtstag“, v.l.: AWO-Vorsitzender Helmut Schuh, Bürgermeister-Gattin und Schirmherrin Petra Kolbe als Conchita Wurst, Brigitte Solleder sowie Ingrid Grössler auf dem Weiberball vor zwei Jahren. Damals bekamen sie zu ihrem 30. Damenfasching einen Scheck der Gemeinde überreicht. © kn

Eine Top-Band, tolle Einlagen und garantierte Hochstimmung: Der Weiberfasching der Karlsfelder AWO hat Kult-Status. Kein Wunder, dass die Karten ruckzuck weg sind. So schnell wie für den heutigen Ball ging’s aber noch nie.

Karlsfeld – Er ist fast schon eine Institution im Landkreis Dachau: der Weiberfasching der Karlsfelder Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Bürgerhaus. Heute Abend findet er bereits zum 32. Mal statt.

Eine der drei Organisatorinnen ist Brigitte Solleder. Sie ist seit etwa sieben Jahren dabei und das ganze Jahr über mit den Vorbereitungen beschäftigt – mal mehr und mal weniger. „Manchmal überlege ich mir schon auf dem Ball ein paar Sachen fürs nächste Jahr“, berichtet die 59-Jährige. Dass ihre Planungen ankommen, wissen Kornelia Legrand, Ingrid Grössler und Brigitte Solleder. Denn der Ball ist fast traditionell ausverkauft.

Doch was in diesem Jahr am Vorverkaufstag passierte, toppte alle bisherigen Erfahrungen. „Um 9 Uhr haben wir am 4. Februar mit unserem Vorverkauf begonnen – und um 9.45 Uhr waren alle 431 Karten weg“, freut sich Solleder. „Wir haben sogar Leute ohne Karten wieder nach Hause geschickt.“

Den Erfolg des ausgelassenen Frauen-Abends erklärt Solleder, die sich auch im Vorstand der AWO engagiert, vor allem mit den kreativen Ballgästen. „Das ist hier so toll, dass die meisten Damen in Gruppen kommen, die sich auch passend zueinander verkleiden. Und die Stimmung ist einfach einmalig!“

Das ganze Jahr über planen die drei Damen die Auftritte auf dem Ball, die Dekoration im Saal und kümmern sich um die Eintrittskarten sowie die Plakate. Die Entwürfe für Letztere übernimmt Andreas Grössler, der Sohn von Ingrid Grössler. „Aber das A und O ist die Band“, weiß Solleder, die 1981 selbst einmal Dachauer Faschingsprinzessin war und sich schon immer für die narrische Zeit begeistert.

Die Band, das ist „seit immer und ewig die Blechblosn“, berichtet die 59-Jährige. Bloß zweimal war die Dachauer Kultband nicht dabei, „da hatte sie Auftritte auf der Messe in Hannover“.

Heuer haben die drei AWO-Damen zudem zwei Showgruppen gebucht: das Olchinger Männerballett und die Showtanzgruppe Jumpagnes des TSV Eintracht Karlsfeld. Die Moderation des Abends übernimmt Brigitte Solleder ebenfalls. „Und wenn ich gerade nichts zu tun habe, bin ich natürlich auf der Tanzfläche zu finden“, sagt sie und lacht. Sie ist eben mit Spaß dabei – das merkt man auch am Ergebnis.

Doch nicht nur die drei Organisatorinnen und die Besucherinnen des Weiberfaschings freuen sich am Ende über einen ausgelassenen Partyabend, sondern auch die Behindertengruppe der Arbeiterwohlfahrt. „Seit 32 Jahren ist es auch Tradition, dass das Geld, das am Ende vom Faschingsball übrig bleibt, an die Behindertengruppe geht. Und die etwa acht bis zehn Mann und Frau starke Gruppe fährt von dem Geld einmal im Jahr in den Bayerischen Wald in die Ferien. Für so etwas ist die AWO schließlich auch da“, sagt Solleder.

Heuer ist die 59-Jährige, die in zwei Wochen ihren 60. feiert, übrigens als Clown auf dem Weiberfasching unterwegs – so wie ihre beiden Mitstreiterinnen. Und eines kann sie garantieren: „Es wird kein Mann reingelassen!“

Conny Kirmaier

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