Das war’s mit dem offenen Schulcampus in Karlsfeld

Der Traum der Gemeinde Karlsfeld vom „offenen Schulcampus“, der dem Wohl der Gemeinschaft dienen soll, ist geplatzt. Das Areal wird jetzt eingezäunt.
Karlsfeld – Der im Herbst 2021 eingeweihte neue Schulcampus in der Krenmoosstraße mit seiner großangelegten Sport-Außenanlage mit Klettergerüst, Boulderwand, Kleinspielfeld, Kurzstreckenbahn, Weitsprunganlage, Verkehrsübungsplatz, Garten oder Trampolin hat sich zu einem begehrten Treffpunkt in Karlsfeld entwickelt – leider nicht nur für Schüler und für Nutzer, die den Platz mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit behandeln.
Zaun am Campus kommt wegen zahlreicher Anwohnerbeschwerden
Aus Sicht der Gemeindeverwaltung und nach Beschluss des Gemeinderates in der Planungsphase der neuen Grundschule wurde damals ein „offener Schulcampus“ umgesetzt. Doch aufgrund zahlreicher Anwohnerbeschwerden sah sich die Gemeindeverwaltung auf Grundlage eines Gemeinderatsbeschlusses jetzt gezwungen, einen Zaun um die Außenplätze zu errichten. Das teilt die Gemeinde in einer Presseerklärung mit.
Mit der Fertigstellung des Zauns rechnet die Gemeinde bis Mitte März. Die Türen und das Tor werden nach Fertigstellung des Zauns angefertigt. Nach dem Bau des Doppelstabmattenzauns mit zwei Metern Höhe ist das Gelände nur noch für die Schulen und die Mittagsbetreuung nutzbar, teilt die Gemeinde mit.
Teams der Jugendarbeit und des Gebäudemanagements konnten zu verschiedenen Zeiten, auch am Wochenende, feststellen, dass diejenigen Kinder, Jugendliche und deren Eltern, die den Platz bis circa 18 Uhr auf dem Schulcampus nutzen, sich auch an die Spielregeln halten und den Platz sauber hinterlassen.
Vandalismus und Lärm immer nach 18 Uhr
„Das nicht tragbare Verhalten einiger Personen nach 18 Uhr, Vandalismus und große Lärmbelästigung sowie der daraus resultierende Druck zahlreicher Anwohner und deren Beschwerden hat schließlich zum Beschluss des Gemeinderates geführt, die Umzäunung zu veranlassen“, teilt die Gemeinde mit.
Das Gebäudemanagement der Gemeinde hat seit Eröffnung des Schulcampus durch eine enge Netzwerkarbeit mit den Schulen, der Polizei, der Jugendarbeit und den eigenen Teams versucht, den teils ausufernden Vandalismus wie Beschädigungen der Gebäude, umgeschmissene und entleerte Mülltonnen, umgeschmissene oder verbogene Schilder, Verunreinigungen zu reduzieren.
„Kleinere“ Schäden werden meist von den Hausmeisterteams des Gebäudemanagements erledigt, bevor die Nutzer wieder in die Objekte kommen, teilt eine Sprecherin in der Presseerklärung mit.
Anwohner würden jedoch zu jeder Tages- und Nachtzeit erwarten, dass die Gemeinde sicherstellt, dass die Regeln eingehalten werden und keine Kinder und Jugendlichen, besonders in den Abend- und Nachtstunden, das Gelände nutzen. „Dies ist nicht umsetzbar, da dies einer 24 Stunden-Überwachung bedürfe“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Der Traum der Gemeinde Karlsfeld vom „offenen Schulcampus“, der dem Wohl der Gemeinschaft dienen soll, ist geplatzt. Und für die Jugendlichen im Gemeindegebiet, die sich so sehnlichst mehr öffentliche Plätze wünschen, ist ein weiterer Treffpunkt Geschichte.
mm
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