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Die Wechselkröte hat ein neues Zuhause

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Mann kippt Flüssigkeit in Tümpel.
Umsiedelung abgeschlossen: Christian Köbele vom LBV entlässt die Kaulquappen in den kleinen Tümpel. Hinten Cyrus Mahmoudi (LBV Dachau), Bernd Lang (Bayernwerk Netz GmbH), Dominik Himmler (Bayerische Kulturlandstiftung) und Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Dachau/v.l.). © Thomas Leichsenring

Die stark gefährdete Wechselkröte ist innerhalb Karlsfelds umgezogen: Von einer Großbaustelle in ein eigens geschaffenes Habitat.

Karlsfeld – Ausgerechnet die Erlbau-Großbaustelle am Karlsfelder Bahnhof hat eine Population von Wechselkröten Anfang des Jahres besiedelt. Doch dort hat das Tier keine Zukunft (denn irgendwann wird wohl auch dort mal weitergebaut). Deshalb haben die Bayernwerk Netz GmbH, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), die Bayerische Kulturlandstiftung und die Untere Naturschutzbehörde Dachau ein neues Habitat gebaut. Gestern entließ Christian Köbele vom LBV Hunderte Wechselkröten-Kaulquappen in ihr neues Zuhause.

Die kleine Wechselkröte steht auf der Roten Liste, sie ist vom Aussterben bedroht. Eine 1997 angelegte Ausgleichsfläche neben dem Bayernwerk-Umspannwerk am westlichen Karlsfelder Ortsrand bietet den Tieren nun optimalen Lebensraum. Unter Leitung des LBV wurde dort ein kleiner Teich angelegt, der Bereich wurde zudem insgesamt ökologisch aufgewertet. Die Bayerische Kulturlandstiftung kümmert sich nun um das Areal. Auf der Ausgleichsfläche sind zudem weitere Maßnahmen vorgesehen, um Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Unter anderem soll ein weiterer Tümpel hinzukommen.

Kröte.
Putzig und stark gefährdet: die Wechselkröte. © lbv

In etwa acht Wochen, so schätzt Köbele, hat sich der Krötennachwuchs so weit entwickelt, dass er das Tümpelchen verlassen kann. Wechselkröten sind nach etwa zwei Jahren geschlechtsreif, sie werden zehn bis 15 Jahre alt.

Bevorzugt besiedeln Wechselkröten karg bewachsene Schotterflächen und Brachen. Die Erlbau-Baustelle an der Bayernwerkstraße, auf der sich sei vielen Monaten nichts tut, erfüllte alle Bedingungen. Kinder entdeckten die Tiere beim Spielen. Die Naturschützer wurden informiert. Mit der großen Gemeinschaftsaktion wurde die Population gesichert.

Thomas Leichsenring 

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