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Halbinsel am Karlsfelder See nach Party mit Scherben übersät - kommt jetzt ein Verbot?

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Von: Nikola Obermeier

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Scherben auf den Wegen und in den Grasflächen fanden Badegäste am Sonntagmorgen auf der Halbinsel vor.
Scherben auf den Wegen und in den Grasflächen fanden Badegäste am Sonntagmorgen auf der Halbinsel vor. © Norbert Habschied

Die Halbinsel am Karlsfelder See war am Wochenende mit Glasscherben übersät – die Hinterlassenschaften einer Partynacht. Nicht zum ersten Mal. Jetzt drohen Konsequenzen.

Karlsfeld - Badegäste haben am Sonntagmorgen die Halbinsel im Nordosten des Karlsfelder Sees, Wege und Liegewiesen, mit Glasscherben übersät vorgefunden. Sie alarmierten die Polizei, die das Gebiet mit einem Flatterband absperrte. Zudem wurde das Landratsamt informiert, das für die Erholungsflächen zuständig ist. Landrat Stefan Löwl schickte eine Reinigungsfirma an den See und machte sich selbst ein Bild. Was er dort entdeckte, ist seiner Meinung nach „eine Sauerei“. Das Problem sei nicht neu, „aber so, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen“. Löwl fordert ein Flaschenverbot.

Eine Grafik vom Karlsfelder See
Auf der Halbinsel am Karlsfelder See (rechts oben) – finden immer wieder Partys statt. Oft liegt hinterher viel Müll herum. © Merkur

Karlsfelder See: Partys nach Abschlussprüfungen sind gewollt und geduldet

Immer wieder in den Sommermonaten, meist nach den Abschlussprüfungen an den Schulen, steigen die Partys am Karlsfelder See. „Das ist gut so und auch so gewollt“, betont Landrat Löwl. Auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde auf der Halbinsel gefeiert. Unbekannte zerschlugen mutwillig zahllose Flaschen an den Tischtennisplatten und schleuderten sie auf die Wege, „um zu schauen, wie weit die Scherben spritzen, als wäre es ein Sport“, so der Landrat. „Das ist absolut unverständlich!“

Partynacht am Karlsfelder See endet mit Scherbenmeer: Jetzt droht ein Glasflaschenverbot

Die Scherben waren auf den Wegen und in den Wiesen verteilt. Auf den Wegen könnte die Reinigungsfirma die Scherben noch problemlos zusammenkehren, aber es sei sehr aufwändig und praktisch unmöglich, die Scherben aus der Wiese und aus Grasflächen zu entfernen – mit gravierenden Folgen für die Badegäste: Die Wasserwacht versorgt jedes Jahr mehrere Badegäste mit Schnittwunden an den Füßen.

Für die Dachauer Polizei sei es schwierig, hier die Täter festzumachen: Wenn Hunderte Menschen feiern, könne man schwer zuordnen, wer hier den Müll hinterlassen habe, sagte ein Sprecher der Polizei.

Krisengespräch am Karlsfelder See: Bußgeld, wer eine Flasche dabei hat

Am heutigen Montag wird es im Landratsamt ein Krisengespräch mit Wasserwacht, Polizei, Gemeinde, Jugendarbeit und Landratsamt geben. Löwl wird ein Glasflaschenverbot für den gesamten Seebereich vorschlagen. Wie genau das dann aussehe, müsse diskutiert werden, so Löwl: möglicherweise nur temporär ab 20 Uhr, möglicherweise auch generell. So gebe es zumindest kein Problem des Vollzugs: „Wer eine Flasche dabei hat, kriegt ein Bußgeld.“ Der Landrat fügt hinzu: „Schade, dass wegen weniger Chaoten hier wieder mit Verboten reagiert werden muss.“

Das Problem mit überbordenden Partys grade zu Corona-Zeiten ist nicht nur in Karlsfeld bekannt. Auch in Eching eskalierte vor Kurzem eine Abschlussfeier. Unbeteiligte räumten am nächsten Tag den Müll weg. Die Schüler entschuldigten sich schließlich für ihr Verhalten. Und auch am Emmeringer See in Fürstenfeldbruck mussten nach einer Abschluss-Feier unzählige höchst gefährliche Glasscherben beseitigt werden.

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