Mahnwache der Grünen zum Klimaschutz in Karlsfeld

Ein bisschen waren sie die Helden des Tages, genauer: der Nacht. Michael Fritsch und Klaus Miebach haben mitten in Karlsfeld von Freitag auf Samstag auf dem Bruno-Danzer-Platz übernachtet. Die Grünen haben dort eine Mahnwache veranstaltet.
Karlsfeld- Mit einer 24-Stunden Mahnwache zum Klimaschutz wollten Bündnis 90/Die Grünen auf die dramatische Klimasituation aufmerksam machen, die zwar auch von anderen Parteien gesehen werde. Aber sie handeln ihrer Meinung nach nicht energisch genug. „Diese Bundestagswahl wird darüber entscheiden, ob es bei Wahlversprechen bleibt, oder ob Deutschland eine Führungsrolle im Klimaschutz übernimmt“, sagt Michael Fritsch. Er hat zusammen mit Klaus Miebach auf dem Bruno-Danzer-Platz übernachtet. Jeder in seinem Mini-Zelt, ausgestattet mit Schlafsack und Thermomatte. Nur sieben Grad war es laut Wetterbericht. Außer einer Katze morgens um 6 Uhr besuchte sie niemand.
Fritsch ist Sprecher der Grünen Fraktion im Gemeinderat und Klimaschutzreferent. Diese Mahnwache hat er entscheidend mit organisiert, unterstützt unter anderem von seinen grünen Ratskolleginnen Heike Miebach und Cornelia Haberstumpf-Göres.
Es sollte eine „bunte Aktion“ werden bei allem Ernst der Lage. Und die war es denn auch, wenn man sich die gute Laune der Beteiligten anschaute. Es gab am Freitagabend ein Open-Air-Kino mit dem Film „Mein Leben auf unserem Planeten“ von David Attenborough. Der kam gut an, wie zu hören war. „Auch weil er nicht so apokalyptisch ist.“ Sondern Optimismus verbreitet.
Es gab eine wärmende Feuerstelle und am Samstag eine wärmende Sonne. Riesige Seifenblasen produzierten die Kinder mit Vergnügen. Und auf einem langen Tapetenbrief mit bunten Zeichnungen und Handabdrücken war unter anderem zu lesen: „Natur ist wunderschön!“ Und natürlich: „Anna-Lena for Kanzlerin.“ Mit Ausrufezeichen.
Die politischen Ausrufezeichen setzten der Landtagsabgeordnete Christian Hierneis und die Bundestagsabgeordnete Beate Walter-Rosenheimer aus dem Wahlkreis Dachau/Fürstenfeldbruck, die das auch in Zukunft bleiben möchte. „Es ist höchste Eisenbahn“, sagte sie. Und: „Wir müssen den Klimawandel sozial gerecht gestalten. Auch für die Zukunft unserer Kinder“, so die Mutter von fünf Kindern.
Einige Gäste waren ganz angetan, dass „endlich mal was los war auf diesem Platz. Da könnte doch öfter was passieren.“ Es muss ja nicht unbedingt wieder so ein hartes Nachtlager sein.