Neue Skateranlage steht auf der Kippe
Der Bau des neuen Skaterparks am Karlsfelder Jugendhaus steht auf der Kippe. Dafür gibt es zwei Gründe: die zunehmend prekäre Finanzsituation der Gemeinde Karlsfeld und eine satte Kostensteigerung.
Karlsfeld – Der Haupt- und Finanzausschuss des Gemeinderats stimmte am Donnerstag zwar für eine grundsätzliche Fortführung des Projekts, verschob die endgültige Entscheidung aber in die anstehenden Haushaltsberatungen. Angesichts der 23 Millionen Euro Schulden, die Karlsfeld bis zum Jahresende aufgehäuft haben dürfte, sowie aufgebrauchter Rücklagen ist es fraglich, ob die Gemeinderäte grünes Licht für den Bau der Anlage geben werden.
Denn die wird immer teurer. Als im Januar die beiden Buben Noah und Robin im Gemeinderat um ein „Ja“ für einen neuen Skaterpark baten und obendrein 239 Unterschriften von jungen Karlsfeldern vorlegten, war von 120 000 Euro die Rede. Die Gemeinderäte nahmen den Antrag der beiden Buben damals mit großem Wohlwollen auf.
Im April kam eine neue Kostenschätzung: 200 000 Euro würden wohl fällig. Doch auch das reicht bei Weitem nicht. Am Donnerstag legte Frank Karrer vom Planungsbüro TOP-grün aktuelle Zahlen vor: Die Anlage ist unter 340 000 Euro nicht zu haben.
Holger Linde, CSU-Gemeinderat und Finanzreferent der Gemeinde Karlsfeld, machte sofort deutlich: Er werde nicht zustimmen. „Wir rasen mit wahnsinniger Geschwindigkeit in Richtung Großverschuldung“, warnte Linde.
CSU-Fraktionschef Bernd Wanka schlug dann vor, das Thema „Skaterpark“ in den Haushaltsberatungen abschließend zu behandeln: „Wünsche sind größer als der Geldbeutel.“ Diesem Vorschlag folgte der Ausschuss einstimmig.
Die Kostenmehrung habe mehrere Gründe, so Karrer. Ein Hindernis, die sogenannte Mini-Ramp, muss zum Beispiel neu angeschafft werden, weil die Rampe vom alten Skaterpark entgegen erster Annahmen nicht mehr verwendet werden kann. Auch sollte das Gelände mit einem zwei Meter hohen Stabgitterzaun geschützt werden – vor Vandalismus.
1999 wurde am Jugendhaus die erste Karlsfelder Skateranlage eröffnet. 2016 war dann Schluss für Skateboardfahrer, BMX-Freunde und Rollerblader: Der TÜV hatte erhebliche Mängel an der Anlage festgestellt, eine Schließung war unumgänglich.
Thomas Leichsenring