Karlsfeld: Neue Würm-Brückerl werden so bald nicht gebaut

Fußgänger und Radfahrer, die in Karlsfeld über die Würm wollen, müs-sen noch eine ganze Weile Umwege in Kauf nehmen. Denn es wird noch Monate dauern, bis die im August 2020 abgebauten Brücken an der Allacher Straße/Wehrstaudenstraße sowie am Eichenweg wieder aufgebaut werden.
Karlsfeld ‒ Vor knapp einem Jahr hatte die quartalsmäßige Sichtprüfung durch Mitarbeiter des Karlsfelder Bauhofs sowie des Sachgebiets Tiefbau ergeben, dass die beiden Brücken „aus Gründen der Verkehrssicherheit zu sperren sind“, wie es die Gemeindeverwaltung damals formulierte. Und zwar umgehend, die Holzkonstruktionen waren komplett marode. Ein Neubau könne nicht erst abgewartet werden. Diese Neubauten würden so schnell nicht kommen, das wusste man im Rathaus sofort. Die Tiefbauabteilung ließ schon damals im Sommer wissen, „dass das 2020 nichts mehr wird“.
Es wurde auch im ersten Halbjahr 2021 nichts draus. Und jetzt ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen. Wie die Gemeindeverwaltung mitteilt, sind die erforderlichen Werk- und Baustoffe frühestens Ende November, Anfang Dezember verfügbar.
Rund 40 Brückenbauwerke im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde gibt es in Karlsfeld. Sie verursachen einen „immer größeren Arbeitsaufwand bei den Mitarbeitern des Bauhofs“, teilt die Verwaltung mit. Deshalb habe man sich entschlossen, im Bereich der Geh- und Radwegbrücken Neues auszuprobieren: Nicht zuletzt aufgrund der Haushaltslage sollen die neuen Brücken möglichst geringe Lebenszykluskosten verursachen. Die gewährleisten Konstruktionen aus Aluminium und oder glasfaserverstärktem Kunststoff, anders als die konventionellen Werkstoffen Holz, Stahl und Stahlbeton. Beide Werkstoffe werden seit geraumer Zeit erfolgreich im Geh- und Radwegbrückenbau verwendet und zeichnen sich durch ihre lange technische Lebensdauer, ihre hohe mechanische Beanspruchbarkeit sowie einer nahezu Wartungsfreiheit aus.
Vor wenigen Tagen hat der Bau- und Werkausschuss des Gemeinderates den Beschluss gefasst, dass zunächst der Brückenoberbaus an der Allacher Straße/Wehrstaudenstraße erneuert werden soll – und zwar in Aluminiumbauweise. Über die Erneuerung des Brückenoberbaus am Eichenweg soll der Bau- und Werkausschuss nach der Sommerpause beraten. Derzeit laufen die Gespräche mit Herstellern für Aluminiumbrücken.
Dass die Überprüfung bei diesen beiden Brücken ergeben hat, dass eine Sanierung nicht mehr ausreicht, habe auch die Mitarbeiter im Bauamt überrascht, räumte die Karlsfelder Gemeindeverwaltung damals im August 2020 ein. Der Zustand der Brücken habe sich sehr schnell verschlechtert. Beide Brücken seien schon viele Jahre alt. Zudem würden die Materialien so nah am Wasser ständig durchfeuchtet, was Schäden verursache. Mehrere erhebliche Schäden wurden entdeckt – an den Grundträgern, den Geländern und an den aus Holzbrettern bestehenden Böden.