SPD will Hallenbad retten und wirft CSU-Bürgermeister Versäumnisse vor

Die SPD-Gemeinderatsfraktion und der SPD-Ortsverein fordern in Presseerklärung Hilfe vom Freistaat. München solle die Sanierung des Hallenbads bezuschussen.
Karlsfeld – Die Karlsfelder SPD und der SPD-Bundestagsabgeordnete für Dachau und Fürstenfeldbruck, Michael Schrodi, sprechen sich klar für die Rettung des Karlsfelder Hallenbads aus. Die Entscheidung, ob das Hallenbad saniert wird oder nicht, sei „weitreichend, denn wenn die Sanierung nicht stattfindet, ist das Bad ein für alle Mal geschlossen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Karlsfelder Hallenbad ist, wie berichtet, seit Oktober vergangenen Jahres wegen Statikproblemen geschlossen. Wie es mit der Karlsfelder Schwimmhalle weitergeht, wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung diskutiert. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Gemeinderäte vertagten den Beschluss auf Anfang März.
Das 52 Jahre alte Hallenbad kostet viel Geld. Der laufende Unterhalt wird jährlich eine Million kosten. Und für die Sanierung müsste die Gemeinde mittlerweile rund 15 Millionen Euro aufbringen.
Beide Themen seien in den letzten Jahren trotz Hinweisen und Anträgen aus der SPD-Gemeinderatsfraktion nicht konsequent verfolgt worden, lautet der Vorwurf der SPD. „Karlsfeld ist pleite – und das Ergebnis sehen wir heute: Sanierungsbedarf an allen Ecken und Enden“, so das Credo der SPD-Gemeinderäte. Entsprechende Anträge beispielsweise zur stärkeren Erhöhung der Gewerbesteuersätze, seien im Gemeinderat abgelehnt worden. Ebenso der Antrag zur Gründung eines Zweckverbands Hallenbad, mit dem andere Kommunen mit ins Boot geholt werden.
Gemeinderätin Beate Full: „Es ist nicht mehr fünf vor 12, sondern nur noch wenige Sekunden bis zur Schließung des Hallenbads“
Eine langfristige Planung der Finanz- und Leistungsfähigkeit fehle, wiederholt SPD-Gemeinderätin Beate Full. „Jetzt ist es nicht mehr fünf vor zwölf, jetzt sind es nur noch wenige Sekunden bis zur Schließung des Hallenbades“, schreiben die Karlsfelder SPD-Politiker.
Einen Hoffnungsschimmer gibt es: Der Bund bezuschusst die Gemeinde Karlsfeld mit 5,1 Millionen Euro, sollte das Bad saniert werden. Schrodi betonte in der Presseerklärung, dass der Freistaat Bayern in der Verantwortung sei zu helfen.
In Bayern gibt es seit 2019 ein Förderprogramm für die Sanierung von Schwimmbädern. Für sechs Jahre stehen jedoch lediglich 120 Millionen Euro zur Verfügung. „Bei einem Sanierungsstau bei den Schwimmbädern im Freistaat Bayern von mindestens 1,2 Milliarden Euro ist das natürlich nicht ausreichend“, so Schrodi.
Für den SPD-Bundestagsabgeordneten ist es „höchste Zeit“ zu klären, ob Bürgermeister Stefan Kolbe und seine Verwaltung auch für das bayerische Förderprogramm einen Antrag gestellt hätten und woran eine Förderung durch die bayerische Staatsregierung bisher gescheitert sei. Wie auf Nachfrage aus dem Karlsfelder Rathaus zu erfahren war, habe die Gemeindeverwaltung das bayerische Förderprogramm aber sehr wohl im Blick. Allerdings sei die Höhe der Fördergelder beim bayerischen Programm niedriger als beim Bundesförderprogramm, teilt Gemeindekämmerer Alfred Giesinger mit. Bevor ein entsprechender Antrag gestellt werde, müsse zudem erst der Gemeinderatsbeschluss abgewartet werden, ob das Hallenbad überhaupt saniert wird, so Giesinger. dn
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