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Konzert des Zitherclub Dachau: So klingt's dahoam

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Echte Volksmusik im Dachauer Schloss, im Vordergrund die Hohenaschauer Musikanten. Foto: HAB
Echte Volksmusik im Dachauer Schloss, im Vordergrund die Hohenaschauer Musikanten. Foto: HAB

Dachau - Echte Volksmusik, alte Lieder, bayerische Mundart und unterhaltsame Texte - das ist das Markenzeichen des Zitherklubs Dachau. So war der der Schlosssaal zweimal ausverkauft.

Der Sommer ist vorbei, die Natur erfreut mit bunten Farben, aber der Wind pfeift schon frisch um die Ecke. Es ist Herbst, Zeit in sich zu gehen, nachzuspüren, wo der Sommer geblieben ist. Das gelingt besonders gut im Volksmusikkonzert des Dachauer Zitherklubs, der seine Zuhörer immer wieder hochzufrieden und „herbstlich aufgeräumt“ entlässt. Dafür sorgt ein Programm, das geprägt ist von Authentizität und Tradition. Die Stücke sind Balsam für die Seele, dessen bewährter Wirkung sich das treue Publikum nicht entziehen mag. 

Die Mitwirkenden stehen für Echtheit: mit ihrem Auftreten, mit ihrer Musik und mit ihrer Gesinnung, die überlieferten Werte zu erhalten und zu stärken.

Drei aufrechte Verfechter dieses Anliegens haben in diesem Jahr die Bühne für immer geräumt. So war das Konzert auch dem Volksmusikanten Toni Goth, Volkssänger Heinz Weber und Heinz Eder als Dachauer Original und Experten für die Tracht und den Dialekt im Dachauer Land gewidmet. Trotzdem war es alles andere als ein Trauerkonzert.

Dafür sorgte nicht zuletzt auch Sprecher Bernhard Ossiander, der einen heiteren Faden spann und die musikalischen Beiträge mit schlitzohrigen Gschichterln und Gedichten miteinander verknüpfte. Er kennt sich aus mit ein Gepflogenheiten des bäuerlichen Lebens in seinem Jahreslauf, mit allem, was die Menschen seit jeher bewegte. Ob es um (anstrengende) Tanzbodenfreuden geht, um unglaubliches Jägerglück (garantiert kein Jägerlatein!), um die Segnungen selbstgemachten Sauerkrauts oder gar Spukgeschichten aus dem Schloss - er verstand es wunderbar, den Menschen ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Ossiander verstand sich aber auch auf Tiefsinnigeres. Etwa, als er vor Augen führte, was es mit dem Dahoam auf sich hat: „Sechs Buchstaben, ein Wort und doch liegt soviel drin“, sinnierte er über den besonderen Ort, der nur da sein kann, wo es Liebe und Freude gibt. „Gmoant ist der Ort, da wo ma si mog“, sagte er.

Wie es dahoam klingt, das verdeutlichten dann der Zitherklub als Gastgeber und die Hohenascher Musikanten in ganz unterschiedlicher Klangkultur: Feine, fast festliche Saitenmusik im Wechsel mit frischer, warmtoniger Blasmusik, die von Harfe und Akkordeon abgerundet wurde. Zusammen mit den kernigen Männerstimmen der vier Reichersdorfer Sänger und den klaren, voluminösen und jodlertauglichen Frauenstimmen des Sulzberger Dreigesangs gestalteten sie einen abwechslungsreichen, herzerwärmenden Auftritt, bei dem der musikalische Leiter Heinz Neumaier alles fest im Griff hatte. Besonders sympathisch war es zu sehen, mit welcher Freude und Begeisterung alle zu Werke gingen.

Bilder: So schön war der Abend im Schlosssaal

Neu war die abgespeckte Programmlänge, die sogar noch eine Zugabe erlaubte. Die Gastgeber bescherten mit dem Gföller Marsch einen kräftigen Nachhall, der Vorfreude aufs nächste Jahr macht. Dann nämlich feiert der Zitherklub Dachau sein 125-jähriges Bestehen. (don)

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