Kommentar: Drohnen sind kein Spielzeug

Schwabhausen - Nach der Beinahe-Kollision mit einer Lufthansa-Maschine auf dem Weg nach München ist eine Debatte über Drohnen in derartigen Höhen ausgebrochen. Fest steht: Sie können erheblichen Schaden anrichten. Ein Kommentar.
Sie sind leicht zu steuern, liefern atemberaubende Luftaufnahmen und werden immer günstiger. Multicopter, Quadrocopter, Drohnen – für Freizeitflieger und Hobbyfotografen hat der technische Fortschritt den Horizont erweitert. Doch mit dem Trend zum ferngesteuerten Flugabenteuer steigen auch die Gefahren. Denn es wird immer enger am Spielfeld Himmel. Und jeder noch so Unbedarfte kann mitmachen.
Doch Drohnen sind kein Spielzeug, auch wenn sie mittlerweile für wenig Geld überall zu kaufen sind. Sie können erheblichen Schaden anrichten, wenn sie in den kontrollierten Luftraum eindringen, wenn sie abstürzen, aber auch, wenn sie die Privatsphäre der Menschen verletzten. Nach dem Vorfall über Schwabhausen, bei dem ein Pilot eine Drohne in unmittelbarer Nähe zu seinem Airbus beobachtet haben will, muss erst noch geklärt werden, was für ein Flugobjekt die Maschine bedrängte – denn kaum eine Hobbydrohne kommt so hoch. Aber allein, dass es mit einigen geübten Handgriffen oder etwas Kleingeld möglich ist, das Fluggerät so aufzurüsten, dass bei der Flugsicherung die Alarmglocken läuten, gibt Anlass zur Sorge – völlig unabhängig davon, ob Absicht oder Fahrlässigkeit dahinterstecken.
Regelungen zum Einsatz von sogenannten unbemannten Luftfahrsystemen gibt es eigentlich jede Menge, vor allem für die gewerbliche Nutzung. Doch gerade für Hobbyflieger bleiben unterm Strich erstaunlich wenig Einschränkungen – und alle unterliegen der Selbstkontrolle. Da bleibt gefährlich viel Spielraum am Spielfeld Himmel.