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Alles aufgegeben - für die Musik

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Für ein rastloses Musikerleben
           hat sich Christoph Schellhorn entschieden. 
            Foto: CSE
Für ein rastloses Musikerleben hat sich Christoph Schellhorn entschieden. Foto: CSE

Dachau - Für seinen Traum hat Gitarrist Christoph Schellhorn alles andere aufgegeben: das Studium, feste Beziehungen, sein bürgerliches Leben. Ein Abend mit seiner Gitarre in einer kleinen Kneipe, und ihm war klar: Ich mache Musik, und nichts anderes mehr.

Seitdem ist der Österreicher unterwegs: jeden Abend eine andere Stadt, jeden Abend ein anderes Publikum. Die Gitarre seines Vaters ist das Einzige, was er von daheim mitgenommen hat.

Am vergangenen Wochenende machte Schellhorn auch im Cafe Gramsci Halt – in der Reihe Inkognito des Vereins Tollhaus Dachau. Schon der Flyer verriet: Der Blues zieht ein ins Altstadt-Café. Und so kam es dann auch. Gitarrengurt angelegt, zweimal grob die Saiten gestimmt, ein trockenes „Grüß Gott“ ins Mikrophon gesprochen und schon lockte Christoph Schellhorn die ersten dreckigen Akkorde aus seiner Westerngitarre. Wer könnte den Blues auch besser vermitteln, als ein Mann, der rastlos ist, dessen Lebensziel es ist, jeden Abend in einer anderen Kneipe zu spielen?

„Jesus just left Chicago“, „Walking Blues“ oder „Freeman“ waren Blueskracher, wie man sie dem Jungspund an der Gitarre so nicht zugetraut hätte. „Viele sagen ja, in meinem Alter darf man solche Stücke noch gar nicht spielen, weil man sie noch nicht erlebt hat“, lachte Schellhorn. Seine Biographie liefert den Beweis: Man muss nicht über 50 sein, um über das Leben zu singen. Doch Schellhorn heult nicht nur den Blues, er kann auch mit wunderschönen Instrumentalstücken verzaubern.

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