Lüftungsanlage für Grundschule gestrichen
Die neue Karlsfelder Grundschule wird über 28 Millionen Euro kosten. An der Lüftung wird jedoch gespart.
Karlsfeld – Die neue Grundschule an der Krenmoosstraße wird keine Lüftungsanlage bekommen. Das hat der Bauausschuss des Gemeinderats am Mittwochabend entschieden – denkbar knapp. Sechs Gemeinderäte stimmten für die Anlage, sieben dagegen. Zustimmung und Ablehnung gingen quer durch die Fraktionen.
Der Ausschuss entschied gegen den Ratschlag der Planer Arenz und Wengert. Eine herkömmliche Fensterlüftung reiche nicht aus, so Wengert, die von Gesundheitsbehörden für Klassenräume empfohlenen Richtwerte des Kohlenstoffdioxid-Gehaltes würden den ganzen Schultag über deutlich überschritten. Moderne Gebäude sind wegen der energetischen Anforderungen sehr viel dichter als ältere, ein zusätzlicher Luftaustausch findet auf diesem Wege kaum noch statt. „Heutzutage sollte man Schülern eine vernünftige Luftqualität zur Verfügung stellen“, sagte Wengert. Dies sei nur mit einer Lüftungsanlage möglich.
Doch das ist nicht billig. Die Schule mit modernen Fenstern auszustatten, kostet rund 400 000 Euro. 300 000 Euro mehr wären es bei einer Lüftungsanlage, die zudem noch Folgekosten für Wartung und Reparaturen auslöst.
Anton Flügel (Freie Wähler) wollte trotzdem nicht an der Lüftung sparen und plädierte für „beste Bedingungen“ für die Schüler. Johann Willibald (CSU) hingegen sprach sich gegen die Anlage aus: „Bleiben wir bei der guten alten Karlsfelder Luft.“
Einig war sich der Bauausschuss, dass die neue Schule in Massivbauweise und nicht in Holzbauweise gebaut werden soll. Insgesamt kostet die Schule voraussichtlich 28,3 Millionen Euro. Stand heute muss die Gemeinde Karlsfeld davon 20 Millionen finanzieren, einen erheblichen Teil über neue Schulden.
Thomas Leichsenring