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Geldautomat in Odelzhausen gesprengt: Flucht über die Autobahn

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Von: Nikola Obermeier

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Die Polizei sucht nach den Tätern und geht dabei von Serienräubern aus.
Die VR-Bank in Odelzhausen am Tag nach der Tat: Die Polizei sucht nach den Tätern und geht dabei von Serienräubern aus. © hab

Eine unbekannte Tätergruppe hat in Odelzhausen einen Geldautomaten gesprengt und ist geflüchtet. Die Polizei sucht Zeugen.

Update 15 Uhr:

Ein Knall erschütterte in aller Früh den Ortskern: Mitten in Odelzhausen haben unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag einen Geldautomaten gesprengt. Wie das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) mitteilte, geschah die Explosion um 3 Uhr früh in der Filiale der der Volks- und Raiffeisenbank in der Schlossstraße 7. Die Filiale befindet sich in einem Wohn- und Geschäftshaus.

Ein Bild der Verwüstung: Mitten in der Nacht sprengten Kriminelle den Geldautomat  der VR-Bank in Odelzhausen.
Ein Bild der Verwüstung: Mitten in der Nacht sprengten Kriminelle den Geldautomat der VR-Bank in Odelzhausen. © hab

Anwohner sehen nur noch Fluchtfahrzeug

Nach der Explosion haben Anwohner – unmittelbar über den Geschäftsräumen der Bank befinden sich mehrere Wohnungen – die Polizei alarmiert, wie eine Pressesprecherin des Landeskriminalamtes mitteilte. Die Anwohner beobachteten noch, wie die Täter in einem dunklen Pkw, vermutlich der Marke Audi, in Richtung der nahegelegenen A8 flüchteten.

Die angrenzenden Gebäude sowie die Wohnungen über den Räumen des Geldinstituts seien bei der Sprengung laut Polizei nicht beschädigt worden. Zur Höhe der Beute macht die Polizei keine Angaben.

Sachschaden enorm - Zum Glück keine Verletzten

Bild der Verwüstung: die VR-Bankfiliale in Odelzhausen.
Bild der Verwüstung: die VR-Bankfiliale in Odelzhausen. © hab

Johann Schöpfel, Vorstandsmitglied der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau, war gestern schon in aller Früh gemeinsam mit dem Filialleiter vor Ort. „Gott sei Dank ist kein Personenschaden entstanden“, sagte Schöpfel erleichtert angesichts der Verwüstung, die die Explosion angerichtet hat. „Es sieht aus wie eine Entkernung!“ Die Bewohner der Wohnungen seien zunächst evakuiert worden. „Aber glücklicherweise ist das Gebäude nicht in der Statik beeinträchtigt“, so Schöpfel. Daher könnten die Menschen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Sachschaden an Automat und Einrichtung sei enorm, so Schöpfel, genau beziffern könne er ihn nicht, aber er liege bei einem mittleren sechsstelligen Betrag.

Wir waren total schockiert, dass das jetzt vor Ort hier bei uns passiert.

Johann Schöpfel, Vorstandsmitglied der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau

Natürlich haben Schöpfel und seine Kollegen die gefährlichen Sprengungen von Geldautomaten in den vergangenen Monaten stets in der Presse verfolgt, „aber wir waren trotzdem total schockiert, dass das jetzt vor Ort hier bei uns passiert“. Es habe nicht mal drei Minuten gedauert, bis die Täter mit einem hochmotorisierten Auto geflüchtet seien.

Vorsorglich werden Automaten außer Betrieb genommen

Um Kunden und Mitarbeiter sowie Anwohner und Nachbarn in Zukunft „so gut es geht“ zu schützen, werde die Volksbank Raiffeisenbank Dachau nun Sofortmaßnahmen ergreifen: „An weiteren Standorten, die für uns neuralgisch sind und nahe einer Autobahn liegen, werden wir die Automaten außer Betrieb nehmen, mit einem Plakat darauf hinweisen und eventuell die Türen offenlassen.“ Das seien die Standorte Haimhausen und Bergkirchen. Wie dann mit diesen Standorten weiterverfahren wird, müsse noch entschieden werden. Zur Wahl stehen ein nächtlicher Wachschutz, die Automaten komplett aus diesen Filialen zu entfernen – oder Farbpatronen beziehungsweise ein Verklebungssystem im Inneren des Automaten. Hierbei werden die Geldscheine nach einer Explosion verfärbt beziehungsweise verklebt und damit unbrauchbar. Das Problem: „Diese Systeme haben mehrere Monate Lieferzeit“, so Schöpfel. Allerdings sind sie erfolgversprechend: Kriminelle Banden aus den Niederlanden kommen vermehrt nach Deutschland, weil die Niederlande Automaten mit diesen Mitteln schützen.

Der 37. gesprengte Automat in Bayern

Der Fall des gesprengten Geldautomaten in Odelzhausen ist der 37. in diesem Jahr in Bayern. Im Freistaat stieg die Zahl der Geldautomatensprengungen in diesem Jahr zuletzt sprunghaft. 2021 waren es im gesamten Jahr 17, 2020 waren es 24. Die Polizei gehe davon aus, dass auch hier eine Tätergruppe aus den Niederlanden dafür verantwortlich ist. Das LKA hat die Ermittlungen übernommen. Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut in München stattfinden.

Filial-Ertüchtigung wird einige Woche dauern

Die Volksbank Raiffeisenbank wird die Filiale natürlich reparieren und anschließend wieder in Betrieb nehmen, verspricht Schöpfel. Zunächst werde ein Schreiner die Tür verblenden, die Kunden würden mit einem Plakat auf andere Standorte und Beratungsmöglichkeiten hingewiesen. „Es wird mehrere Wochen dauern, bis die Filiale wieder einsatzbereit ist“, so Schöpfel.

Erstmeldung, Donnerstag, 29. November, 9:40 Uhr:

Odelzhausen – Ein Knall erschütterte in aller Früh den Ortskern: Mitten in Odelzhausen haben unbekannte Täter in der Nacht zum Donnerstag einen Geldautomaten gesprengt. Wie das Bayerische Landeskriminalamt mitteilte, wurde der Geldautomat der Volks- und Raiffeisenbank in der Schlossstraße 7 gegen 3 Uhr, mittels Festsprengstoff gesprengt.

Der Geldausgabeautomat befindet sich in der Filiale der ortlichen Raiffeisenbank in einem Wohn-/ Geschaftsgebaude. Die unbekannten Täter flüchteten laut Poliztei anschließend in einem dunklen Pkw, vermutlich der Marke Audi, in Richtung der nahegelegenen A8.

Das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) hat die Ermittlungen übernommen. Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des BLKA in München stattfinden.

Zeugenaufruf

Das Bayerische Landeskriminalamt bittet um Mithilfe und stellt folgende Fragen:

Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089 / 1212 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.  dn

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