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Eigene Wege in Sachen Windkraft

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Nicht nur in Zeiten von Energie- und Klimakrise ist das Thema alternative Energien in der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn ein immer präsentes Thema. Bürgermeister Helmut Zech bilanziert angesichts der derzeitigen Diskussion über die Energiewende über die Maßnahmen, die in seiner Gemeinde aktuell schon angewandt werden und die, die in Planung sind.

Pfaffenhofen – Nicht nur in Zeiten von Energie- und Klimakrise ist das Thema alternative Energien in der Gemeinde Pfaffenhofen an der Glonn ein immer präsentes Thema. Bürgermeister Helmut Zech bilanziert angesichts der derzeitigen Diskussion über die Energiewende über die Maßnahmen, die in seiner Gemeinde aktuell schon angewandt werden und die, die in Planung sind.  

Rotorblätter eines sich drehenden Windrads in einem Windpark.
Die Gemeinde hat sich Standorte für Windräder gesichert © IMAGO

„Wir haben vor zehn Jahren eine gemeindliche Hackschnitzelheizung installiert und abgefragt, wer das Angebot annehmen möchte“, erinnert sich Zech. Angeschlossen sind seitdem nur rund 30 Haushalte. „Leider haben damals viele Bürgerinnen und Bürger das Angebot der Gemeinde auf Anschluss an unser Netz nicht angenommen“, bedauert das Gemeindeoberhaupt. Eine Vergrößerung sei nun technisch nicht mehr möglich, da die Technik zum damaligen Zeitpunkt nur auf die tatsächlichen Anschlussnehmer ausgelegt worden sei, erklärt Zech.

Beim Thema Photovoltaik-Anlagen hat die Gemeinde dagegen einiges mehr vorzuweisen. „Als erste Gemeinde im Landkreis haben wir sogar eine große PV-Anlage zur direkten Stromversorgung für unsere Kläranlage errichtet“, betont Zech. Auf allen gemeindlichen Gebäuden ist PV seit langem Standard.

Zum brandaktuellen Thema Windenergie – über einen möglichen Standort in Unterumbach wurde ja in der jünsten Gemeinderatssitzung beraten – habe die Gemeinde „frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und entsprechend mögliche Windkraftstandorte per Standortsicherungsvertrag gesichert“, erklärt Helmut Zech. Nachdem nun per Gesetz bis zu 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden muss, hat die Gemeinde „das Heft in die Hand genommen und gibt im eigenen Verfahren die Standorte vor“, versichert Bürgermeister Zech.

Konkret hat die Gemeinde im vergangenen Jahr mit den Bayerischen Staatsforsten verhandelt und die entsprechenden Verträge noch direkt abgeschlossen. Dies sei Stand heute nicht mehr möglich, so Zech, da die Staatsforsten mögliche Standorte gegen Gebot vergäben. Wer dann das Windrat baue und mit welchem Betreibermodell, sei dann nicht mehr in Gemeindehand, sondern bleibe dem Markt überlassen, erklärt Zech.

In Pfaffenhofen hat aber die Gemeindeverwaltung das Sagen. Genauer gesagt, die Bürger. Denn: „Wir haben uns für das Modell der Bürgerbeteiligung entschieden und werden den Bürgern die Möglichkeit geben, sich am Windprojekt zu beteiligen“, erklärt Zech den Weg der Gemeinde.

„Mir als Bürgermeister ist es natürlich auch bewusst, dass Windkraft nicht für alle ein geliebtes Projekt ist. Hier möchte ich aber ausdrücklich noch mal auf die rechtliche Verpflichtung und die Tatsache hinweisen, dass, wenn wir nicht in Abwägung unserer Interessen planen, dies der Regionale Planungsverband übernimmt und unsere Einflussmöglichkeiten schwinden“, erklärt Zech die Intention der Gemeinde. Insgesamt sind es vier mögliche Flächen: einer nördlich von Unterumbach, einer nordwestlich von Oberumbach, einer westlich von Weitenried sowie ein Standort südwestlich von Bayerzell. Alle vier Flächen liegen an der Gemeindegrenze.

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