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Fast alles dreht sich um die Windkraft

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Mann (Rechts) redet vor Leuten an Tischen
Nannte Zahlen und Fakten und warb für Windräder: Pfaffenhofens Bürgermeister Helmut Zech spricht bei der Bürgerversammlung. © wester

Gemeinde sind wir alle zusammen – dieses Motto wählte Bürgermeister Helmut Zech für die Bürgerversammlung, die endlich wieder in Präsenz stattfinden konnte. Der große Saal im Gasthaus Kolchida in Egenburg war voll besetzt, das Interesse groß.

Pfaffenhofen – Bevor Zech alle Fakten rund um die Gemeinde präsentierte, sprach er gemeinsam mit Jan Hoppenstedt, Geschäftsführer der Stadtwerke Fürstenfeldbruck, und Stadtwerke-Mitarbeiter Mathias Beuter das Thema Windenergie in der Gemeinde an.

Dabei bat Zech um Verständnis und bat um Zustimmung für die Windenergie, die „ein Zukunftsfaktor sein wird“. Die Gemeinde hat bereits Standorte im Flächennutzungsplan ausgewiesen und sich die Stadtwerke Bruck als Partner ins Boot geholt, um selbstbestimmt agieren zu können (wir berichteten). „Wir sind die Schnellsten von den Nachbargemeinden“, betonte der Bürgermeister stolz. Allerdings bekam die Gemeinde bereits Gegenwind. So hatten Bürger, die gegen das Aufstellen von Windrädern sind, Zech eine Unterschriftenliste übergeben. Bei der Bürgerversammlung tauchten jedoch keine Windkraft-Gegner auf, es gab keine Wortmeldung zum Thema.

Vielmehr stellten einige Besucher den Stadtwerke-Vertretern Fragen. Sie wollten bevorzugt wissen, welche finanziellen Vorteile man aus dieser Energieform schöpfen könne. Denn die Bürger können sich zu 40 Prozent an einer geplanten GmbH & Co. KG beteiligen. Der Rest verbleibt bei den Stadtwerken, wobei dies noch verhandelbar sei, so Jan Hoppenstedt, der „fünf bis sieben Prozent Rendite“ in Aussicht stellte – mindestens.

Auf Nachfrage von Feuerwehrkommandant Christian Tratz räumte Hoppenstedt jedoch ein, dass die Netzanbindung noch nicht gesichert ist, die Bayernwerk AG hier aber in der Pflicht sei. „Das sollen unsere Windräder werden“, betonte Zech.

Das Gemeindeoberhaupt präsentierte im Anschluss alle Fakten, Zahlen, Bauvorhaben oder Zukunftsprojekte der Kommune. Dabei sagte er beispielsweise, dass Pfaffenhofen eine „junge Gemeinde“ sei. Die Sterberate sei gesunken, die Geburtenrate gestiegen. Dennoch habe man aktuell mit 2393 Einwohnern etwas weniger als im vergangenen Jahr. 89,1 Prozent der Gemeindebürger besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. Es folgen Polen, Kosovaren und Rumänen.

Bürgermeister Helmut Zech unterrichtete die Anwesenden auch über die kommunalen Klimaschutzmaßnahmen, wie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, die Ausstattung der gemeindlichen Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen oder das Anlegen von Blühflächen und Streuobstwiesen.

Im Kalenderjahr hat die Gemeinde insgesamt 9 369 235 Millionen Kilowattstunden Strom, gewonnen aus Solaranlagen, Biomasse und Wasserkraft einspeisen können.

Erfreulich aus der Sicht der Gemeindeverwaltung ist die erneut niedrige Zahl an Straftaten. Auf 1000 Einwohner wurden im Jahr 2021 elf Straftaten in die Statistik aufgenommen.

Zum Abschluss wurde noch kurz das Thema gemeinsames Silvesterfeuerwerk angesprochen. Tratz wollte wissen, ob ein Rahmenprogramm geplant sei. Der Bürgermeister sagte, dass die Gemeinde überlege, einige Hütten des Christkindlmarkts stehen zu lassen. Auch sollen Getränke ausgeschenkt werden. Genaueres steht aber noch nicht fest. SIMONE WESTER

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