Schräg und kultig: Die Schönen und das Biest

Dachau - Schwarzhumorig, kritisch und ein bisschen blutrünstig ist die Musik von „Die Schönen und das Biest“. Nach mehreren Auftritten in der Region haftet den vier einheimischen Musikern so etwas wie Kultstatus an.
Wer nun schön und wer das Biest ist, lässt sich auf Anhieb nicht sagen. biestig sind sie alle vier, zumindest was die Texte anlangt. Kai Kühnel (Keyboard, Gesang), Mike Berwanger (E-Bass, Gitarre, Gesang), Christoph Stangl (Schlagzeug, Gesang) und Frontfrau Renate Jatzeck (Gesang) haben das gute alte Heimatlied ordentlich entstaubt und reichlich Kritik an Politik und Gesellschaft in ihre Texte gepackt. Schließlich ist Kai Kühnel als Stadtrat ganz nah dran an den politischen Verflechtungen.
Die Häme ist gespickt mit viel Nonsens, auf Bairisch versteht sich, und verpackt in einer vom Chanson bis zum Rock durchwachsenen, handgemachten Musik. Da gibt es das Lied „Giggal, Giggal“ über einen Betriebsausflug in die Hühnerschlachterei, das humorvoll beginnt, sich aber bald in eine monströse Wirklichkeitsbeschreibung verändert. Dann geht es um Geld und Sozialkritik und um das blauweiße Wochenende. Dass aber alles nicht so ganz ernst zu nehmen ist, weiß man spätestens seit der Liedzeile: „Es ist hier alles ein bisschen geisteskrank. Die Waschmaschine steht im Aktenschrank.“ Das ist schräge und völlig gefahrlose Anarchie mitten in Dachau. (sch)