Altes und Neues über Karl Valentin

Im Gasthof zur Post in Schwabhausen hat ein Abend über Karl Valentin stattgefunden. 200 Besucher kamen zur Kleinstkunstbühne und verfolgten mit Begeisterung das Stück „Die Abgründe eines Komikers“ des Kabarettisten Michael Lerchenberg.
Schwabhausen – Ein jeder, der an diesem Abend vorbeischaute, dem sei Karl Valentin sicher ein Begriff – davon ging Lerchenberg aus, wie er sagte. Er meinte aber auch, dass einige der Zuschauer am Ende der Vorstellung feststellen, dass so manche Information neu sein werde. Und Recht hatte er, lauschte man den ersten Eindrücken der Besucher, die sich spät am Abend auf den Heimweg machten.
Das Publikum wurde mehr als zwei Stunden lang mit Informationen von und über Karl Valentin, aber auch über seine Partnerin Liesl Karlstadt bestens unterhalten. Die Zuschauer bekamen einen Einblick in Karl Valentins und Lisl Karlstadts Leben und Liebesleben, in den Humor, in das Schaffen, das Leiden und den Sadismus, den sich wiederholenden Firmenpleiten von Karl Valentin und in das Auseinandergehen dieses einzigartigen Pärchens.
Sowohl die Eheszenen, wie dem „Hasenbraten und der heißen Suppe“, als auch die berühmten Geschichten „Die Brille“ oder „Der Firmling“ wurden mit den verschiedenen Rollen, alle von Lerchenberg persönlich in den unterschiedlichsten Tonarten gesprochen. Mit seinen Darbietungen ließ er die Besucher so intensiv in das Geschehen eintauchen, dass man meinen konnte, Teil der Szene zu sein und direkt daneben zu sitzen.
Mitgestaltet wurde der Abend von Jost H. Hecker, der unter anderem den Kampf als Cellist gegen ein Metronom mit der Taktzahl von 120 aufnahm. Er trug das Rezept vom „russischen Salat“ vor – ein Schnellsprechlied von Valentin oder wie Lerchenberg meinte, ein Beispiel für einen real angewandten Sadismus auf der Bühne, da die Taktzahl gefühlt auf 192 gesteigert wurde.
Am Anfang des zweiten Teils des Abends sang Michael Lerchenberg das Lied „So amüsiert sich jeder, so gut er eben kann“ gemeinsam mit dem Publikum. Der Titel mag auf alle Zuschauer zutreffen, die an dem Abend dabei waren und mit ihrem Applaus nicht sparten.
Ein nächstes Kabarett findet am Donnerstag, 16. März, auf der Kleinkunstbühne in Schwabhausen statt. Heinrich del Core wird mit seinem Programm „Glück g’habt“ einen humoristischen Blick auf den Alltag geben.